Damit starben nach offiziellen Zahlen nur in den USA und in Brasilien mehr Menschen an oder mit Covid. Allerdings unterscheidet sich die Dunkelziffer von Land zu Land. In Indien gehen viele Expertinnen und Experten davon aus, dass die tatsächlichen Corona-Zahlen deutlich höher sein dürften.
Besonders in ländlichen Gebieten, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt, sterben viele zu Hause und tauchen nie in einer Statistik auf. Zuletzt trieben auch Hunderte Leichen - zumindest teils von mutmasslichen Corona-Opfern - auf dem heiligen Fluss Ganges. Ihre Familien dürften Behördenangaben zufolge zu arm für eine traditionelle hinduistische Einäscherung gewesen sein.
Zuletzt sind die bekannten Corona-Zahlen in Indien etwas langsamer gestiegen. Gleichzeitig gehen dem Riesenland mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern, das als «Apotheke der Welt» bekannt ist, auch die Impfstoffe aus, und das Impftempo nahm ab. Während reiche Länder früh Impfstoffdosen gekauft haben, hat dies die indische Regierung viel später getan - und auch erst, nachdem es Impfstoffe zugelassen hatte. Lange hatte die Regierung auch mehr als 60 Millionen Dosen ins Ausland exportiert. Bislang haben in Indien mehr als zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Rund drei Prozent sind vollständig geimpft.
In absoluten Zahlen sind in Indien seit Pandemiebeginn weltweit am zweithäufigsten Corona-Infektionen erfasst worden - insgesamt mehr als 26 Millionen. In den USA sind bislang mehr als 33 Millionen Fälle registriert worden. (SDA)