Pakistan
Zoo in Pakistan versteigert Löwen an Privathalter

Ein Zoo im Osten Pakistans versteigert in der kommenden Woche ein Dutzend Löwen an Privatsammler. Er setzte einen Mindestpreis von umgerechnet fast 640 Franken für jedes Tier an. Der Zoo will damit seine Kosten senken.
Publiziert: 06.08.2022 um 11:53 Uhr
Ein männlicher Löwe liegt auf einem Baumstamm in seinem Gehege in einem Tierpark. (Archivbild)
Foto: CHRISTIAN CHARISIUS

«Wir werden hier nicht nur mehr Platz schaffen, sondern auch unsere Ausgaben für Fleisch zur Fütterung der Tiere senken», sagte der stellvertretende Direktor des Lahore Safari Zoo, Tanvir Ahmed Janjua, der Nachrichtenagentur AFP.

Der Zoo habe mittlerweile so viele Grosskatzen, dass Löwen und Tiger sich beim Auslauf in den Freigehegen abwechseln müssten, erklärte Janjua. Zwölf Löwen im Alter zwischen zwei und fünf Jahren will der Zoo am kommenden Donnerstag an die Höchstbietenden verkaufen. Für jedes Tier hat der Zoo einen Mindestpreis von 150'000 Rupien gesetzt, er hofft aber, dass die Löwen jeweils etwa zwei Millionen Rupien einbringen.

Löwen, Tiger und andere exotische Wildtiere als Haustiere zu halten, ist in Pakistan nicht ungewöhnlich. Die Tiere sind ein Statussymbol. Ihre wohlhabenden Halter veröffentlichen Fotos und Videos ihrer Grosskatzen in den Online-Netzwerken und vermieten sie als Requisiten für Filme und Fotoshootings.

Naturschützer kritisierten die geplante Auktion. Die Umweltorganisation WWF erklärte, die Tiere sollten besser in andere Zoos gebracht werden. «Der Austausch und die Schenkung von Tieren an andere Zoos ist eine weithin akzeptierte Praxis», sagte Uzma Khan von der Organisation der AFP. «Sobald eine Institution wie ein Zoo eine Wildtierart mit einem Preisschild versieht, fördert sie den Handel - und das ist kontraproduktiv für den Naturschutz», fügte sie hinzu.

Es kann jedoch nicht jeder an der Auktion teilnehmen. Zoovertreter Janjua sagte, Käufer müssten bei den örtlichen Behörden registriert sein und nachweisen können, dass sie die Mittel hätten, die Löwen angemessen zu versorgen und unterzubringen. Der Zootierarzt Muhammad Rizwan Khan sagte, ein früherer Auktionsversuch sei fehlgeschlagen, weil den potenziellen Käufern die erforderlichen Papiere fehlten.

«Ich werde sicher versuchen, zwei bis drei Löwen zu kaufen», sagte der Löwen-Besitzer Nouman Hassan. Die Auktion sei eine gute Möglichkeit für private Sammler, den Genpool ihres bisherigen Rudels zu diversifizieren. Hassan war in der Vergangenheit mit den Behörden in Konflikt geraten, als er dabei gefilmt wurde, wie er mit seinem Haustiger in Lahore Gassi ging.

(SDA)

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