Die Explosion ereignete sich in einem mehrheitlich schiitischen Gebiet von Parachinar, der Bezirkshauptstadt. Unter den Opfern seien viele Frauen gewesen, die auf dem Kleidermarkt Winterware gekauft hätten, sagte ein Ladenbesitzer.
Die militante sunnitische Gruppe Lashkar-e-Jhangvi bekannte sich zu dem Anschlag. Ein mutmasslicher Sprecher der Gruppe Lashkar-e-Jhangvi, Ali Bin Sufiyan, bezeichnete den Anschlag als Vergeltung für die Teilnahme der Schiiten am Kampf gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Polizeichef Khan, sagte, viele der lebensgefährlich Verletzten seien ihren Verletzungen erlegen. Anfangs war von mindestens zehn Toten und zahlreichen Verletzten in einem ernsten Zustand die Rede gewesen.
Ein Augenzeuge, Sajjad Hussain, berichtete von einer «schweren Explosion». Der 43-Jährige, der einen an den Markt angrenzend Laden führt, sagte, die Wucht der Detonation habe ihn anderthalb Meter nach hinten geworfen. Er sei am ganzen Körper von «Fleisch und Blut» getroffen worden. Hussain selbst wurde von Metallsplittern am Bein verletzt.
Fernsehbilder zeigten hunderte Marktbesucher, die vom Explosionsort flüchteten. Die Polizei sperrte das Gelände ab. Zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz.
Der Bezirk in den unwegsamen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan ist bekannt für Zusammenstösse zwischen Sunniten und Schiiten. Die Schiiten machen rund ein Fünftel der 200 Millionen Einwohner Pakistans aus. Bei Angriffen und Anschlägen islamistischer Gruppen wurden in den vergangenen Jahren in Pakistan tausende Zivilisten und Sicherheitskräfte getötet.
Seit vor fast genau einem Jahr pakistanische Taliban eine von der Armee betriebene Schule in Peshawar überfallen und mehr als 130 Kinder getötet hatten, geht die pakistanische Armee verstärkt gegen die Islamisten des Landes vor. Seit Beginn der Offensive habe man 3400 Kämpfer getötet, hiess es in der Mitteilung der Armee. Die Zahl ist nicht überprüfbar.