Organisationen warnen vor Folgen
Drohende Grenzschliessung in Syrien

Angesichts der drohenden Schliessung eines Grenzübergangs warnen Hilfsorganisationen vor einer Verschlimmerung der humanitären Krise in Syrien.
Publiziert: 06.01.2023 um 16:54 Uhr
ARCHIV - Zwei Kinder wärmen sich die Hände in einem Flüchtlingslager. Die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage der Binnenflüchtlinge im Nordwesten Syriens verschlechtert sich mit dem Wintereinbruch weiter. Foto: Juma Mohammad/IMAGESLIVE via ZUMA Press Wire/dpa
Foto: Juma Mohammad

Die Menschen seien vor allem jetzt im Winter auf eine grenzüberschreitende Hilfe angewiesen, mahnten die Welthungerhilfe und die Malteser am Freitag.

Grund für die Sorge ist eine am 10. Januar auslaufende UN-Resolution. Sie stellt sicher, dass Hilfsgüter der Vereinten Nationen über die Türkei auch in syrische Regionen gebracht werden, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Am Montag will der Sicherheitsrat in New York eine Verlängerung der grenzüberschreitenden Hilfen für sechs weitere Monate beschliessen. Die Unterstützung wurde bereits in der Vergangenheit mehrere Male verlängert, beim letzten Mal im Juli hatte es allerdings tagelange Verhandlungen dazu gegeben.

Russland hatte ein Veto gegen einen Resolutionsentwurf eingelegt, der eine Fortsetzung der Regelung um ein weiteres Jahr vorsah und schliesslich nur einer Verlängerung um sechs Monate zugestimmt. Moskau unterstützt Syriens Machthaber Baschar al-Assad und bevorzugt es deshalb, Hilfstransporte über die von Assad kontrollierte Hauptstadt Damaskus abzuwickeln. Im Sommer musste der Grenzübergang Bab al-Hawa wegen der anhaltenden Gespräche vorübergehend schliessen.

Im Nordwesten des Landes sind den Maltesern zufolge bereits jetzt mehr als eine Millionen Binnenflüchtlinge von Unterernährung betroffen. «Nach beinahe zwölf Jahren Krieg hat sich die Situation für die Menschen in Syrien in den vergangenen Monaten noch einmal verschlechtert», sagte Thomas Weiss von der Hilfsorganisation. Andere Organisationen können ihm zufolge die Lücke, die durch den Wegfall der UN-Hilfslieferungen entstehen würde, nicht füllen.

(SDA)

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