Es ist einer der grössten Missbrauchs-Skandale in den USA. Zehntausende Pfadfinder wurden sexuell missbraucht. Jetzt rollt eine Klage-Welle auf die Organisation Boy Scouts of America (BSA) zu. Mehr als 80'000 Opfer fordern eine Entschädigung. Denn die BSA wusste, dass sich ihre Gruppenleiter an den kleinen Buben vergingen, wie die BSA selbst zugibt. Doch statt dies der Polizei zu melden, versuchte die BSA den Missbrauch zu vertuschen – und regelte die Sache intern. Jahrzehntelang!
Die Opfer leiden bis heute. Haben psychische Probleme, trinken zu viel Alkohol. Inzwischen hat sich die BSA für den jahrelangen Missbrauch entschuldigt. Man sei «am Boden zerstört», erklärte die BSA, wie die «BBC» berichtet. Doch kurz darauf meldete der Pfadfinderverband Konkurs an – offenbar um das eigene Vermögen zu retten und keinen Cent an die Opfer zahlen zu müssen.
Finanzielle Probleme hat die BSA nämlich nicht. Im Gegenteil: Die Organisation soll ein beträchtliches Vermögen angehäuft haben. Die Rede ist von über einer Milliarde US-Dollar. Grösstenteils in Grundstücken und Immobilien. Ob die Opfer eine Entschädigung bekommen, wird zunächst im Insolvenzverfahren entschieden. (jmh)