Oregon-Cowboys drohten mit Blutbad
Die irre Bundy-Bande ist am Ende!

Nach der Schiesserei mit der Polizei diese Woche scheinen die aufständischen Cowboys von Oregon erledigt. Aus den selbsternannten Freiheitskämpfern ist eine Truppe wilder Waffennarren geworden.
Publiziert: 29.01.2016 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:13 Uhr
Andrea Cattani

Sie tragen Cowboyhüte und karierte Hemden, stehen auf Waffen und preisen die USA als das Land der Freiheit. Der Bundy-Clan und seine Anhänger geben sich als Parade-Amerikaner vom Land, die sich für die Rechte der Bürger einsetzen. Je länger der Aufstand von Oregon jedoch dauert, umso klarer wird: Hier ist ein Grusel-Kabinett von Hinterwäldlern am Werk.

Der Widerstand von Ammon Bundy scheint seit seiner Festnahme gebrochen.
Foto: AP / Rick Bowmer

Ammon Bundy, der Wortführer der Bande, sitzt seit einer Schiesserei im Zusammenhang mit einer Verkehrskontrolle am vergangenen Dienstag in Polizeigewahrsam. Der 40-jährige Autohändler aus Nevada ist eingeschriebenes Mitglied der republikanischen Partei. Sein Kampf gegen Behörden und alle Obrigkeiten ist für Bundy gottgegeben. «Ich habe erkannt, wie der Herr über die Geschehnisse in diesem Land denkt gemerkt, dass er damit ganz und gar nicht einverstanden ist», sagte der bekennende Mormone in einem Interview.

Der harte Kern der aufständischen Cowboys wurden diese Woche festgenommen.
Foto: Maricopa County Sheriff's Office

Seit seiner Festnahme scheint Bundys Widerstand allerdings gebrochen. Durch einen Anwalt wies er seine noch freien Gefolgsleute an, den Protest einzustellen.

Bruder, Hetzer und ein Märtyrer 

Unterstützt wurde Ammon Bundy in den vergangenen Wochen von seinem älteren Bruder Ryan. Dieser fiel weniger durch seiner Einstellung als viel mehr mit seinem Aussehen auf. Ryans Gesicht ist seit dessen siebten Lebensjahr von einem dramatischen Verkehrsunfall gezeichnet. Im Interview mit der konservativen Internetseite «RightFace.us» erklärt er, wie er als kleiner Junge unter ein Auto geriet: «Das Fahrzeug rollte über meinen Kopf. Der Lenker bemerkte nichts von dem Unfall. Ich hingegen war während der ganzen Zeit bei Bewusstsein.» Seit der Konfrontation mit der Polizei diese Woche sitzt auch Ryan Bundy im Bundesstaat Oregon in Untersuchungshaft.

Ryan Bundy ist bis heute von einem Unfall aus der Kindheit gezeichnet
Foto: AP / Rick Bowmer

Angeschlossen hat sich der Bewegung auch Jon Ritzheimer. Neben den Bundys ist der frühere US-Marine und Veteran aus dem Irak-Krieg das berüchtigtste Mitglied der Aufständischen. Der Waffennarr zog in der Vergangenheit auch schon die Aufmerksamkeit des FBI auf sich, weil er, mit einem Gewehr posierend, Drohungen gegen Journalisten einer Islam-Zeitschrift aussprach. Auch im Internet fiel Ritzheimer schon mehrfach durch Pöbeleien und Hetze gegen Muslime in den USA auf.

Der Protestler LaVoy Finicum wurde diese Woche bei einer Schiesserei getötet.
Foto: AP / Rick Bowmer

 Bis zum Zwischenfall nach der Verkehrskontrolle am letzten Dienstag gehörte auch LaVoy Finicum der Protest-Bewegung der Bundys an. Bei der Schiesserei mit der Polizei wurde der Rancher aus Arizona jedoch tödlich verletzt. Einige Tage vor seinem Tod erklärte Finicum noch in einem TV-Interview, er würde lieber für die Sache sterben, als im Knast zu landen.

«Ihr werdet ein Blutbad bekommen»

Übrig bleiben jetzt nur noch eine Handvoll Anhänger, die im Naturpark nahe der Ortschaft Burns den Aufstand weiterführen. Obwohl sie mittlerweile die Unterstützung in der Bevölkerung mehrheitlich verloren haben, zeigen sie sich in einer wirren Video-Botschaft noch immer kampfeslustig. In Camouflage-Jacke und mit einem Jagdgewehr fuchtelnd kündigt einer der Protestler an: «Alle hatten erwartet, dass es hier zu einem Blutbad kommt. Das werdet ihr jetzt bekommen!»

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