Opposition fordert Reformen
Sittenpolizei soll im Iran abgeschafft werden

Im Iran häufen sich nach den landesweiten Protesten um den Tod einer jungen Frau Stimmen, die eine Lockerung der strengen Kleidungsvorschriften und damit einen Kurswechsel der Regierung fordern.
Publiziert: 21.09.2022 um 12:27 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2022 um 12:33 Uhr
Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Polizeigewahrsam haben in der iranischen Hauptstadt Teheran Tausende Menschen protestiert. Foto: Uncredited/AP/dpa
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«Ein Gesetz, das die Mehrheit der Gesellschaft nicht befolgt, muss revidiert werden», sagte der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt Teheran und Herausgeber der Tageszeitung «Ham Mihan», Gholam Hussein Karbastschi (69), in einem Interview am Mittwoch.

Elias Hasrati, ehemaliger Abgeordneter und Chef der Zeitung «Etemad» forderte in einem Schreiben an Präsident Ebrahim Raisi die sofortige Auflösung der Sittenpolizei-Einheiten. Auch der ehemalige Präsident Mohammed Chatami hatte Kritik geäussert. Sogar der Enkel des Revolutionsgründers Ajatollah Ruhollah Chomeini hatte sich kritisch geäussert und eine Untersuchung gefordert.

Auslöser der Proteste im Iran ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Auch am Dienstag gingen wieder Tausende Menschen in zahlreichen Städten auf die Strassen. Die junge Frau war vor gut einer Woche von der Sittenpolizei wegen ihres «unislamischen Outfits» festgenommen worden. Was genau danach geschah ist unklar, jedenfalls fiel Amini ins Koma und starb am Freitag in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die Regierung ordnete eine Untersuchung an. (SDA)

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