Ein schwerer Unfall im Nordosten von Mallorca forderte das Leben des 47-jährigen Christoph B.*. Am Donnerstag krachte Anais B. bekifft in eine deutsche Velo-Gruppe, die der Guide des Reiseveranstalters Hannes Hawaii Tours auf einer Bergetappe zum Puig Majo anführte. Der Deutsche hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
«Das beschreibt ihren Charakter»
«Wir hatten keine Chance», erzählt Thomas K. (54) der deutschen «Bild». Die 28-jährige Mallorquinerin sei mit ihrem Porsche Cayenne einfach von hinten in sie reingerast.
K. kam beim Unfall mit einem gebrochenen Zeh, Schürfwunden und Blutergüssen davon. Sieben weitere Fahrer wurden verletzt, einer schwer. Drei blieben unversehrt.
Die Szene nach dem Aufprall habe einem «Schlachtfeld» geglichen, erinnert sich K. Nach dem Crash sei Anais B. zwar aus ihrem Cayenne gestiegen, aber telefonierte noch minutenlang. «Geholfen hat sie keinem – das beschreibt ihren Charakter», sagt der Velo-Fan, der mittlerweile wieder zuhause bei seiner Familie ist.
Bereits zuvor wegen Drogen verurteilt
Der Porsche Cayenne, der laut «Diario de Mallorca» einer Reinigungsfirma gehört, erfasste die Sportgruppe auf einer geraden Strasse, die Sicht war gut.
Anais B. wurde nach dem Unfall positiv auf Cannabis getestet. Laut der Zeitung soll sie 10 Stunden vor dem Unfall einen Joint geraucht haben. Im Unfallwagen fanden die Ermittler zudem fünf Stummel mit Marihuanaresten. Bereits 2015 soll B. bei einer Verkehrs-Kontrolle positiv auf Drogen getestet worden sein. 2016 hatte eine Anti-Drogen-Razzia sie kurzfristig ins Gefängnis gebracht.
Kurios: Dass die junge Frau aber unter Drogen-Einfluss gefahren sei, bestreitet sie. Gegenüber «Diario de Mallorca» sagt B. am Freitag: «Ich bin nicht unter Drogen gefahren. An diesem Morgen hatte ich nichts konsumiert. Ich kam von keiner Party, sondern von der Arbeit, ich hatte um 2 Uhr angefangen.» In den Stunden vor dem Unfall habe sie keine Drogen genommen. Den positiven Test erklärt sie mit einem Konsum Tage zuvor. Das werde das Ergebnis der B-Probe zeigen. «Ich bin keine Drogenabhängige, die losfährt, um acht Personen zu töten», sagt sie unter Tränen.
Selfie am Steuer aufgetaucht
Ein Foto, das im Internet gerade die Runde macht, dürfte die Situation für die Mallorquinerin noch verschlimmern. Mit einem breiten Lächeln lichtet sich B. am Steuer ihres fahrenden Autos ab. Zudem erntete sie auf ihrem Facebook-Konto hasserfüllte Kommentare: «Mein Profil macht mir Angst. Ich werde beleidigt, ich werde fertiggemacht.» Mittlerweile habe sie jegliche sozialen Medien gelöscht. (voi/aho)
* Namen der Redaktion bekannt