«Bei Kriegsbeginn im Februar schloss ich mich einer kleinen Miliz aus Abgeordneten an, um Kiew gegen die russischen Invasoren zu verteidigen. Mir wurde aber schnell klar, dass ich auf politischer Ebene mehr erreichen würde als auf dem Schlachtfeld. In den letzten Monaten habe ich die Interessen der Ukraine im Europarat verteidigt, war am Nato-Gipfel in Madrid sowie in London und Washington.
Überall verhandelte ich mit Regierungsvertretern und sprach über die Notwendigkeit, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Die 24 Kultur- und Bildungszentren, die ich noch vor dem Krieg gegründet hatte, haben wir zu Freiwilligenzentren umfunktioniert. Wir leisten humanitäre Hilfe für Flüchtende, versorgen die Bevölkerung medizinisch, sammeln und finanzieren militärische Ausrüstung wie Drohnen oder Autos für die Armee. Der Krieg hat unser Leben verändert.
Es wurde so viel Blut vergossen, so viele sind gestorben. Doch wir glauben weiterhin an einen Sieg. Dafür leben und arbeiten wir Tag für Tag. Aufgeben werden wir nie!»