Es war Liebe auf den ersten Blick. 1983 kam Georg Mayrhofer, besser bekannt als «Wiesnschurli», erstmals ans Oktoberfest – mit 19 Jahren. Seither liess den Österreicher das Wiesn-Fieber nicht mehr los. «Bei meinem ersten Besuch hatte ich Gänsehaut», erinnert er sich in einem Interview mit «Bild.de». «Ich dachte: Ich weiss nicht, wo das Paradies ist, aber ich bin nicht mehr weit weg.»

Die ersten beiden Jahre seiner Wiesn-Karriere sei er nur an den Wochenenden gekommen, doch dann habe «der Wahnsinn angefangen». Seither hat er keinen Tag am Oktoberfest verpasst. Manchmal 18, manchmal 16 Tage hintereinander – «je nachdem wie lange das Fest eben dauert». Rund 4000 Euro lässt sich Mayrhofer die Gaudi jedes Mal kosten. «Aber das zahlt man für einen Karibikurlaub auch.»

Mayrhofers Karibik liegt in der Boxe 7 im Augustiner Festzelt, seit 1983 sein Stammzelt. «Dort wird noch Bier aus dem Holzfass ausgeschenkt», erklärt er. Und dort ist Wiesnschurli inzwischen eine echte Oktoberfest-Attraktion – eigener Tisch inklusive. Täglich besuchen ihn in seiner Boxe 25 bis 50 Freunde und Bekannte, hinzu kommen jeden Tag Dutzende Schurli-Fans.

Eigens für das Oktoberfest hat sich Mayrhofer deshalb eine Wiesn-Sekretärin zugelegt. «Katharina plant die Oktoberfest-Termine für die Boxe-Besucher, beantwortet die rund 1300 E-Mails und aktualisiert jeden Tag meinen Wiesn-Schurli-Blog. Sie ist eine Riesen-Stütze», sagt er.

Doch wie hält der 51-Jährige das überhaupt aus? «Ganz einfach: Wiesn-Disziplin», sagt er. «Gut zu Mittag essen und dann mit dem Trinken anfangen. Mit einer guten Basis kann man auch bis ein Uhr feiern.»

Und das Oktoberfest-Urgestein weiss, wovon er spricht. Der Wiesn-Disziplin hat Mayrhofer nämlich seinen Bier-Rekord aus dem Jahr 1994 zu verdanken: 111 Mass Bier in 17-Wiesn-Tagen! Mittlerweile lässt es der wohl verrückteste Wiesn-Fan der Welt aber lieber etwas ruhiger angehen – «ich bin keine 30 mehr». (gr)