Ohne Wissen der Eltern und ohne echten Prozess
Iran lässt zwei Teenager (†17) auspeitschen und hinrichten

Im Iran sind nach Angaben der Uno zwei 17-jährige Teenager hingerichtet worden – ohne fairen Prozess und ohne das Wissen ihrer Familien.
Publiziert: 03.05.2019 um 18:07 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2021 um 11:59 Uhr
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Die Teenager Mehdi Sohrabifar (†17) und Amin Sedaghat (†17) wurden im Iran ausgepeitscht und hingerichtet.
Foto: Amnesty International

Die beiden Cousins Mehdi Sohrabifar (†17) und Amin Sedaghat (†17) wurden am 25. April 2019 in einem Gefängnis in der iranischen Stadt Shiraz ausgepeitscht und anschliessend hingerichtet. Den Jugendlichen wurde Raub und Vergewaltigung vorgeworfen.

Uno-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet ist darüber entsetzt: «Minderjährige hinzurichten verstösst gegen die Menschenrechte und die Uno-Konvention zu Kinderrechten.»

Angehörige wurden aufgefordert die Leichen abzuholen

Laut «Amnesty International» wurden Sohrabifar und Sedaghat 2017 im Alter von 15 Jahren festgenommen und in ein Jugendgefängnis gesteckt.

Am 24. April 2019 wurden sie ins Adelabad-Gefängnis transferiert – ohne zu wissen warum. Am gleichen Tag durften ihre Familien sie besuchen. Was den Angehörigen und den Angeklagten verschwiegen wurde: Die beiden Teenager sollten bereits am nächsten Tag hingerichtet werden.

Am 25. April erhielten die Familien von Sohrabifar und Sedaghat einen Anruf eines staatlichen forensischen Instituts – sie wurden aufgefordert, die Leichen der Hingerichteten abzuholen.

Unfairer Prozess

Während ihrer Haft hatten die Cousins keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand. Beide berichteten über Misshandlung in Polizeigewahrsam und sagten, sie seien zu falschen Geständnissen genötigt worden.

Einer der beiden Teenager hatte offenbar sogar eine Sonderschule besucht. Das Gericht hatte seinen mentalen Zustand aber nie überprüft.

Minderjährige auch in Saudi-Arabien hingerichtet

Das Kinderhilfswerk Unicef berichtete zugleich, in Saudi-Arabien seien ebenfalls drei Minderjährige hingerichtet worden. Das Urteil sei am 23. April vollstreckt worden.

«Das ist ein klarer Verstoss gegen Kinderrechte», erklärte Unicef. Weitere Einzelheiten nannte die Organisation zu den drei Fällen nicht. (SDA/bra)

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