Die Geschichte erinnert an die Handlung des Spielfilms «Terminal» von Steven Spielberg. Seit zwei Monaten ist Hassan Al Kontar (36) am Flughafen in Kuala Lumpur in Malaysia nämlich gestrandet. Ohne die Möglichkeit, das Land zu betreten oder zu verlassen.
Grund dafür ist sein fehlender Pass und Visum. Kontar ist Syrer, hat sein Land aber bereits 2011 zum Zeitpunkt des Bürgerkriegs verlassen. Als Marketingmanager hat er dann in den Vereinigten Arabischen Emiraten Fuss gefasst. Jedoch nicht für lange: ein Jahr später wurde ihm der syrische Pass entzogen, da er nicht als Soldat antreten wollte.
Von Emiraten nach Malaysia abgeschoben
Anschliessend tauchte Kontar unter. Sechs Jahre lang hat dies funktioniert, bis er von Beamten in den Emiraten gefasst wurde. Die Behörden haben ihn dann mit einer dreimonatigen Arbeitsbewilligung nach Malaysia abgeschoben.
Von dort aus versuchte er mehrmals, in anderen Ländern aufgenommen zu werden. Vergebens: Er wurde abgewiesen oder gar nicht erst an Bord des Flugzeugs gelassen. So ist der Flughafen zu seiner Zwangsheimat geworden.
Während seiner zwei Monate am internationalen Flughafen Kuala Lumpur hat Kontar seine Notlage auf Twitter dokumentiert. Dabei wurde sein Profil zu einer Art Tagebuch seiner bizarren Situation:
Fastfood ist Kontars Luxus
Kontar schläft auf Stühlen. Ernährt sich von Essensresten einiger Fluggesellschaften. Ab und zu gönnt er sich eine Mahlzeit bei McDonalds. Seine Missstände entsetzen weltweit die Internetnutzer. So hat beispielsweise eine Wohltätigkeitsorganisation aus Kanada für den Passlosen eine Spendeaktion gestartet.
Jetzt wollen die Kanadier Kontar zu sich ins Land holen. Seine Twitter-Anhänger bittet er nun, das kanadische Einwanderungsbüro über seine Situation zu informieren. Damit erhofft er sich, dort Asyl zu erhalten. Vorerst bleibt jedoch der Flughafen weiterhin sein Obdach.