Reiche protzen bekanntlich gerne mit ihren Habseligkeiten. Doch eine Gruppe junger Chinesen, die sogenannten «Fuerdai», treiben die Zurschaustellung auf die Spitze.
Ein junger Mann kauft seinem Hund zwei goldene Apple Watches. «Eigentlich bräuchte ich ja vier, da ich vier Pfoten habe. Aber das fand ich dann etwas übertrieben», schreibt der Hund – beziehungsweise sein Herrchen – in einem sozialen Netzwerk.
Junge Frauen posieren mit Unmengen von Bargeld. Eine hält sogar das Feuerzeug an die Scheine – man hats ja.
Die «Fuerdai» machen seit Jahren Schlagzeilen. Sie sind die Kinder reicher Geschäftsmänner und Regierungsmitglieder. Im April 2013 sollen sie eine wilde Sex- und Drogen-Party in Sanya gefeiert haben. Eine junge Frau namens Guo Meimei (23), die angebliche Königin der «Fuerdai», soll dort gegen Bezahlung Sex angeboten haben.
Als Antwort auf die Beschuldigungen postete sie ein Bild von sich mit Casino-Chips im Wert von 5 Millionen Yuan (750'000 Franken). Darunter schrieb sie: «Ich bin viel zu reich, um mich zu prostituieren.»
Jetzt hat der Staatspräsident der Volksrepublik China, Xi Jinping (62), genug und will dem verschwenderischen Treiben Einhalt gebieten. Man wolle die jungen Protz-Chinesen dazu bringen, über ihren Reichtum und die Art und Weise, wie sie das Geld verprassen, nachzudenken.
Die Zeitung «Beijing Youth Daily» berichtet, dass 70 «Fuerdai» in ein Camp für für soziale Verantwortung geschickt wurden. Und dort versteht man keinen Spass: Dort muss man für das Essen schuften und wer zu spät ins Camp zurückkehrt, muss eine Busse von umgerechnet 150 Franken bezahlen.
«Der Betrag ist für Reiche zwar nicht hoch», sagt der Leiter You Xiaoming. «Aber durch die Regeln sollen sie ein Verantwortungsgefühl entwickeln.»