Offene Fragen von Merkel
Rolle Russlands bei Ryanair-Landung unklar

Zu einer möglichen Rolle Russlands bei der erzwungenen Landung einer Ryanair-Maschine und der Festnahme eines Bloggers in Belarus sieht Kanzlerin Angela Merkel (CDU) noch offene Fragen.
Publiziert: 25.05.2021 um 19:10 Uhr
dpatopbilder - Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des zweiten Tages des EU-Sondergipfels. Foto: John Thys/Pool AFP/AP/dpa Foto: John Thys/Pool AFP/AP/dpa
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«Wir haben gestern keine gesicherten Erkenntnisse über die Rolle Russlands gehabt», sagte Merkel am Dienstag in Brüssel nach dem EU-Gipfel. Sie werde das Thema sicher ansprechen, wenn sie wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin rede.

Zu einem Video des festgenommenen Bloggers Roman Protassewitsch, in dem dieser unter anderem erklärt, er werde gesetzeskonform behandelt, sagte Merkel: «Ich kann das auch nur als besorgniserregend und erschütternd einstufen», wie dies der britische Premier Boris Johnson bereits getan habe. Die Forderung der EU nach einer Freilassung von Protassewitsch werde dadurch nur noch dringlicher. «Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle dafür nutzen.»

Zum Verhältnis zur russischen Regierung sagte Merkel: «Man kann ja unterschiedlicher Meinung sein und sich trotzdem sprechen und treffen.» Das tue sie auch mit Putin und sie habe dafür geworben, dass auch die EU das tue. «Diplomatie hat nur eine Chance, wenn man miteinander spricht», so die Kanzlerin.

Dass Putin den US-Präsidenten Joe Biden treffen will, begrüsste Merkel, merkte aber an: «Unsere europäischen Interessen können wir natürlich im Gespräch mit dem russischen Präsidenten besser vorbringen als wenn das der amerikanische Präsident tut.»

(SDA)

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