Auf einen Blick
- Auto fährt in Menschengruppe in München, mehrere Verletzte
- Täter ist afghanischer Asylbewerber (24)
- Ministerpräsident Söder spricht von Anschlag
Merz: «Jeder muss sich in unserem Land wieder sicher fühlen»
CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz twittert ebenfalls über die Amokfahrt von München. «Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien», schreibt er. Ferner bedankt er sich bei den Sicherheitskräften. Dann verspricht er mit Blick auf die Bundestagswahl: «Die Sicherheit der Menschen in Deutschland wird für uns an erster Stelle stehen. Wir werden Recht und Ordnung konsequent durchsetzen.» Und weiter: «Jeder muss sich in unserem Land wieder sicher fühlen. Es muss sich etwas ändern in Deutschland.»
Jetzt äussert sich Scholz zum Anschlag in München
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) reagiert im Gespräch mit dem «Münchner Merkur» bestürzt auf den mutmasslichen Anschlag in München. «Es ist furchtbar, was in München passiert ist», sagte Scholz der Zeitung in einem Interview. «Wenn es sich um einen Anschlag gehandelt haben sollte, müssen wir mit allen Mitteln der Justiz konsequent gegen mögliche Täter vorgehen.»
Das Ereignis will er nun ins Zentrum des politischen Handels stellen. «Das sollte jetzt im Mittelpunkt all dessen stehen, was uns umtreibt.»
Am Rande eines Termins in der bayerischen Stadt Fürth legte Scholz nach: «Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen.» Farhad N. könne nicht auf «irgendeine Nachsicht» hoffen. Der Kanzler verwies zudem darauf, dass die Bundesregierung weitere Abschiebeflüge nach Afghanistan für schwer kriminelle Straftäter plane. «So wird es dann auch für diesen Täter sein, wenn es am Ende entschieden ist von den Gerichten», sagte Scholz.
Das ist über den Täter bekannt
Nach «Spiegel»-Informationen kam Farhad N. (24) 2016 nach Deutschland. Das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnte seinen Asylantrag ab. Später erhielt der in Kabul geborene Afghane aber eine sogenannte Duldung. Die Ausschaffung wurde ausgesetzt. Zuletzt war N. in München gemeldet, schreibt der «Spiegel» weiter. Vor der Tat soll er mutmasslich islamistische Posts abgesetzt haben. In dem Fall ermittelt mittlerweile die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft, wie Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (54) mitteilte.
Weidel twittert zum Anschlag von München
Nach Vizekanzler Robert Habeck (55, Grüne) äussert sich auch AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel (46) zum Anschlag von München. «Der Terror-Fahrer von München war ein polizeibekannter afghanischer Asylbewerber», schreibt sie auf X. Wieder habe es viele Schwerverletzte, darunter Frauen und Kinder gegeben. «Den Opfern und ihren Angehörigen gilt meine ganze Anteilnahme. Soll das immer so weitergehen? Migrationswende jetzt!», ergänzt sie.
Habeck: «Bin entsetzt angesichts dieser sinnlosen Tat»
Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) schreibt in einem Beitrag auf X von «schrecklichen Nachrichten aus München». «Ich bin entsetzt angesichts dieser sinnlosen Tat.» Den Verletzten wünscht der Vizekanzler gute Genesung. Zudem bedankt er sich bei der Polizei und allen Einsatzkräften.
Kind (2) schwebt in Lebensgefahr
Wie der «Münchner Merkur» schreibt, wird nach dem mutmasslichen Anschlag ein Kleinkind (2) im Schockraum des Haunerschen Kinderklinikums in München versorgt. Es schwebt demnach in Lebensgefahr. Im Notfall ist noch nicht absehbar, ob es gerettet werden kann. Auch in der Kinderklinik Dritter Orden läuft zur Stunde eine Notoperation an einem Kind.
Verdi-Vorsitzender Werneke «zutiefst bestürzt»
Nach dem mutmasslichen Anschlag auf einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi in München hat sich die Gewerkschaft «zutiefst bestürzt und schockiert» gezeigt. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke (57) erklärte am Donnerstag in Berlin, es sei ein «schwerer Moment für alle Kolleginnen und Kollegen». Ein Auto war in die Menschenmenge gefahren. Der Polizei zufolge wurden fast 30 Menschen verletzt, mehrere von ihnen schwebten in Lebensgefahr.
Mit über 50 km/h in die Menge?
Damit endet die Pressekonferenz. Weitere Ermittlungen würden auf Hochtouren laufen, betonte Söder noch zum Abschluss. Unter anderem gaben Augenzeugen an, dass der Mann mit dem Mini mit über 50 km/h in die Menge fuhr. Das und weitere Details werden nun untersucht.
In München und andernorts finden am Donnerstag Warnstreiks im Zusammenhang mit Tarifgesprächen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen statt. Ausserdem gilt in der bayerischen Hauptstadt eine erhöhte Alarmbereitschaft wegen der bis zum Wochenende dauernden Münchner Sicherheitskonferenz, zu der ranghohe Politiker aus aller Welt anreisen.
«Das ist ein schwarzer Tag für München»
Nun hat Innenminister Joachim Herrmann das Wort. «Wir gehen bisher davon aus, dass es keinen Zusammenhang mit der Sicherheitskonferenz hier in München gibt.» Er dankt auch den Einsatzkräften für ihr Eingreifen. Der Täter sei der Polizei schon früher bekannt gewesen. Unter anderem wegen Drogen und Diebstahl.
Danach hat Dieter Reiter, Oberbürgermeister von München, das Wort. «Das ist ein schwarzer Tag für München.»
«Wir müssen etwas ändern»
Diese Tat sei ein weiterer Beleg, dass Deutschland ein Problem habe. «Wir müssen etwas ändern – und zwar rasch.» Damit spricht Söder die Migration an, die er und weitere Politiker verschärfen wollen.
In der deutschen Grossstadt München ist ein Auto in eine Menschengruppe gefahren, wie die Polizei auf der Plattform X schreibt. Mehrere Personen wurden bei dem Vorfall, der sich gegen 10.30 Uhr ereignete, verletzt. «Bild» schreibt von 15 Verletzten.
Der Mini Cooper fuhr in der Dachauerstrasse Ecke Seidlstrasse – in der Nähe des Hauptbahnhofs – in den Demozug einer Kundgebung der Gewerkschaft Verdi. Ein junger Mann sei von der Polizei abgeführt worden, wie die BR-Journalistin Sandra Demmelhuber auf X schreibt. «Menschen sitzen weinend und zitternd am Boden», so Demmelhuber weiter. «Der Fahrzeugführer konnte vor Ort gesichert werden, von ihm geht derzeit keine weitere Gefahr aus», verkündete die Polizei um kurz nach 11 Uhr auf X.
Ein Augenzeuge berichtete gegenüber BR24, dass das Auto vorsätzlich in die Menschenmenge gefahren sein soll. Andere Augenzeugen erklärten, ein Mann sei angeschossen und weggetragen worden. Ob es sich dabei um den Abgeführten handelt, ist unklar.
Mini Cooper fährt in Streikende
Die Einzelheiten des Vorfalls sind noch unklar. Polizei und Krankenwagen waren vor Ort. Wie schwer die Menschen verletzt wurden, war zunächst unklar.
Am Donnerstag wird im deutschen Bundesland Bayern den ganzen Tag über im öffentlichen Dienst gestreikt. Betroffen sind unter anderem Kindertagesstätten und städtische Referate in der Landeshauptstadt.