Grosse Gegensätze prägten die Antworten auf aussenpolitische Fragen im letzten TV-Duell vor der Abstimmung am Sonntag. Der 45-jährige Hofer setzte sich am Donnerstagabend erneut für ein Ende der EU-Sanktionen gegen Russland ein. Van der Bellen kritisierte die Verletzungen der Menschenrechte in der Türkei, will die Kontakte aber nicht abbrechen.
Eine neue Position ergab sich beim Umgang mit zurückgekehrten Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat. «Wenn Sie sich der Fremdenlegion anschliessen, verlieren Sie die Staatsbürgerschaft, wenn Sie zum IS gehen, verlieren Sie die Staatsbürgerschaft nicht», kritisierte Hofer.
Der 72-jährige Van der Bellen, stellte sich gegen diesen Vorschlag. Die Staatsbürgerschaft sei ein ganz besonderes Gut. «Auch ein Mörder verliert die Staatsbürgerschaft nicht», sagte er.
Am 4. Dezember ringen Van der Bellen und Hofer um das höchste Amt der Alpenrepublik. Experten rechnen mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Die erste Stichwahl im Mai war wegen organisatorischer Schlampereien annulliert worden. Der Ersatztermin Anfang Oktober wurde kurzfristig wegen fehlerhafter Briefwahlumschläge verlegt.