Der Regierungschef schoss bei seiner Rede scharf gegen den bisherigen konservativen Koalitionspartner, die ÖVP.
Österreich wählt am 15. Oktober ein neues Parlament. Nach Umfragen hat die konservative ÖVP, die mit der «Liste Sebastian Kurz - die neue Volkspartei» antritt, beste Chancen auf den Sieg. Die SPÖ und die rechte FPÖ kämpfen den Prognosen zufolge um Platz zwei.
Kern, der seit Mai des Vorjahres Regierungschef ist, warnte eindringlich vor einer künftigen Koalition aus Konservativen und Rechten. Diese Parteien würden Ängste schüren und das Land zu ihrem Vorteil aufteilen. «Mir geht es nicht um Macht, sondern darum, die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern. Mit Österreich spielt man nicht», sagte Kern.
Er wolle Steuern auf Arbeit senken, dafür im Gegenzug Erbschaften in Millionenhöhe besteuern. Familien sollen mit besserer Kinderbetreuung in Kindergärten und Schulen unterstützt werden.
Illegale Migration müsse beendet werden, aber man dürfe den Flüchtlingen nicht die Schuld an allen Problemen Österreichs geben, so Kern. Vielmehr müsse endlich ein solidarisches Verteilungssystem der Flüchtlinge innerhalb der EU umgesetzt werden.