Diese soll er bis 2018 aufrecht erhalten haben, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag auf einer Pressekonferenz in Wien. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werde dies "das Verhältnis zwischen Russland und der Europäischen Union nicht verbessern", fügte Kurz hinzu.
Aussenministerin Karin Kneissl berief den russischen Geschäftsträger ein und sagte eine geplante Reise nach Russland ab, wie Kurz mitteilte. "Spionage ist inakzeptabel", sagte der Bundeskanzler. Ein Sprecher des russischen Aussenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass Moskau seinerseits in dem Fall den österreichischen Botschafter einberufen habe.
Der österreichische Verteidigungsminister Mario Kunasek sagte, dass der Fall vor einigen Wochen dank Informationen eines europäischen Geheimdienstes ans Licht gekommen sei.
Anders als viele andere EU-Staaten hatte Österreich im Zusammenhang mit der Skripal-Affäre in Grossbritannien im März noch diplomatische Massnahmen gegen Russland abgelehnt, weil es nach eigenen Angaben Gesprächskanäle nach Moskau offen halten wollte. Im August hatte die Anwesenheit von Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Hochzeit von Aussenministerin Kneissl für Aufsehen gesorgt.