Nach einer Party in Finkenwerder (D) wollten sie einfach nur noch nach Hause. Doch der Abend im Dezember 2019 endete für die Zwillingsschwestern Antonia und Julia K.* tragisch.
Ömer O.* (28) bot an, die damals 20-Jährigen mit seinem Mercedes AMG (570 PS) nach Hause zu fahren. Auf der Fahrt gab der Deutsch-Türke zu viel Gas. In einer 50er-Zone war er mit 105 km/h unterwegs. Er verlor die Kontrolle über den Wagen, der Mercedes krachte gegen eine Leitplanke.
Julia K. erlitt bei dem Unfall tödliche Kopfverletzungen. Antonia K. zog sich schwere Wirbelverletzungen zu und ist seitdem schwerbehindert, wie «Bild» berichtet.
«Reifen deuten auf notorische Raserei hin»
Ömer Ö. hatte Glück bei dem Unfall. Reue zeigte er aber nicht. Nach dem Unglück schrieb der Todesfahrer der Mutter der Schwestern in den sozialen Medien und meinte dazu nur: «Dumm gelaufen».
Und: Er fuhr weiterhin viel zu schnell. Mehrmals wurde er geblitzt, einmal mit 40 km/h zu viel. Ein Gutachter untersuchte nach dem Unfall das Reifenprofil des Mercedes und er war geschockt. «So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht gesehen. Die Reifen deuten auf notorische Raserei hin.»
Richter spricht Klartext
Im Juli 2023 wurde Ömer O. der Prozess am Amtsgericht gemacht. Das Urteil: 20 Monate Knast. Und zwar wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Dagegen wehrte sich jetzt der Deutsch-Türke. Er wollte nicht ins Gefängnis, sondern eine Bewährungsstrafe.
Doch das Hamburger Landgericht bestätigte nun das Urteil. «Bewährungsstrafe? Nein! Das ist nicht im Ansatz zu verantworten», sagte der Richter beim Prozess, wie die «Bild» berichtet. Dazu wurde Ömer O., dreieinhalb Jahre nach dem Raser-Unfall, der Führerausweis entzogen. (gs)
* Namen bekannt