Öffnung der Bauchhöhle unter Vollnarkose
Papst Franziskus muss wegen OP ins Spital

Papst Franziskus muss sich einer dringenden Operation unterziehen. Dabei wird die Bauchhöhle geöffnet.
Publiziert: 07.06.2023 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2023 um 18:39 Uhr
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Muss operiert werden: Papst Franziskus.
Foto: Keystone

Sorge im Vatikan: Papst Franziskus muss dringend operiert werden. Am Mittwochnachmittag wird beim Pontifex eine sogenannte Laparotomie, also die Öffnung der Bauchhöhle, vorgenommen, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Der Eingriff erfolge unter Vollnarkose und habe danach einen Klinikaufenthalt von «mehreren Tagen» zur Folge.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche erreichte die Klinik am späten Mittwochvormittag im weissen Kleinwagen und mit Polizeieskorte, wie auf Videoaufnahmen zu sehen war. Er fuhr durch den Haupteingang in die Klinik.

Wie der Vatikan am Mittwochnachmittag bekannt gab, werden alle Audienzen mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche bis am 18. Juni abgesagt. Die Operation sei nach drei Stunden «ohne Komplikationen» abgeschlossen worden.

Operation im Gemelli-Spital

Franziskus' Ärzteteam habe in den vergangenen Tagen entschieden, dass der Argentinier wegen einer sogenannten Laparozele operiert werden muss. Unter Laparozele versteht man einen Bruch im Bauchbereich. In der Mitteilung des Heiligen Stuhls war von wiederkehrenden Schmerzen die Rede.

Carsten J. Krones, Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Deutschen Chirurgie (BDC), sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass es sich bei der vom Vatikan geschilderten Operation um ein «Standardverfahren bei Narbenbrüchen» handele. «Erkrankung und Eingriff sind für einen betagten Herrn sicher ernst und je nach Anatomie auch anspruchsvoll, aber nicht akut lebensbedrohend», ergänzte er, unterstrich dabei aber, das sonstige Erkrankungsprofil bei Franziskus nicht zu kennen.

«Der Papst braucht unsere Gebete», twitterte Vatican News, die offizielle Nachrichtenplattform des Vatikans. Etliche Journalisten und Reporterteams fanden sich vor dem Gemelli-Krankenhaus ein. Man verfolge die Entwicklungen «mit Zuneigung, mit unseren Gebeten», sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der als Nummer zwei im Vatikan gilt. Er hoffe, dass es dem Papst schnell besser gehe.

Noch am Mittwochmorgen hatte der Papst die allwöchentliche Generalaudienz auf dem Petersplatz abgehalten. Tags zuvor war er bereits im Gemelli-Spital von Rom, um sich untersuchen zu lassen. Dort ist nun auch die Operation vorgesehen.

Termine wegen «fiebrigen Zustands» abgesagt

2021 wurde der Argentinier bereits wegen eines Darm-Leidens – einer sogenannten Divertikulitis – unter Vollnarkose operiert. Ein Teil des Dickdarms wurde ihm dabei entnommen. Rund zehn Tage verbrachte er damals in der Klinik. Danach war davon die Rede, dass er die Vollnarkose nicht gut vertragen habe.

Das 86 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche war bereits Ende März für drei Nächte in ein Spital gebracht und wegen einer «infektiösen Bronchitis» behandelt worden. Ende Mai hatte der Pontifex zudem Termine «wegen eines fiebrigen Zustands» abgesagt.

Vorgänger war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten

Das Oberhaupt der katholischen Kirche leidet schon seit längerer Zeit unter gesundheitlichen Problemen. Wegen starker Knieschmerzen nutzt er immer wieder einen Rollstuhl. Sein Spitalaufenthalt Ende März hatte grosse Besorgnis ausgelöst und Spekulationen über einen möglichen Amtsverzicht angeheizt.

Franziskus hatte wiederholt erklärt, über einen Rücktritt nachzudenken, sollte sich sein Gesundheitszustand verschlechtern. Zuletzt sagte er jedoch, dies stehe nicht zur Debatte. Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. war 2013 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. (SDA)

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