Die Ermittlungen des US-Sonderermittlers Robert S. Mueller zur Russland-Affäre haben nun auch einen Mann getroffen, der feste Beziehungen zur Schweiz hat: Viktor Vekselberg, Mitbesitzer von Firmen wie Sulzer, OC Oerlikon und Scholz und Bickenbach, wurde von Muellers Beamten befragt.
Dies machte am Samstag die «New York Times» publik. Die Befragung dürfte Vekselberg unangenehm gewesen sein: Mehrere Bundesagenten stoppten den Multi-Milliardär vor zwei Monaten an einem Flughafen in New York, kurz nachdem er mit einem Privat-Jet dort gelandet war.
Mueller packt sich die Oligarchen
Der russische Geschäftsmann musste dem Bericht zufolge seine elektronischen Geräte durchsuchen lassen. Anschliessend wurde er befragt.
Das überrascht ein wenig: Es war zwar lange bekannt, dass Muellers Ermittler auch mehrere russische Geschäftsmänner im Visier hatten, um belastendes Material finden, ob und wie Russland bei Trumps Präsidentschaftswahl eingegriffen hat.
Es wurde aber nicht erwartet, dass diese Ermittlungen auch Vekselberg treffen könnten. Möglich ist, dass Mueller die Verbindungen zwischen Trump und der russischen Oligarchie untersuchen will, und mit Vekselberg ein einfaches Ziel fand.
Vekselberg kam auf die schwarze Liste
Mögliche Indizien laut der «New York Times»: Vekselberg nahm zusammen mit Trumps Sicherheitsberater Michael T. Flynn an einem Abendessen des Kreml-nahen Propaganda-Kanals «RT» teil. Zudem wurde Vekselberg zu Trumps Amtseinführung nach Washington DC eingeladen. Ein weiteres Indiz: Personen aus dem näheren Umfeld von Vekselberg spendeten Trump höhere Geldbeträge.
Unklar ist, ob Muellers Ermittler etwas Belastendes fanden. Anfang April wurde allerdings bekannt, dass Vekselberg auf einer schwarzen Liste der Amerikaner steht. Seine eigenen Konten sowie die seiner Beteiligungsgesellschaft Renova wurden gesperrt. Amerikaner dürfen nicht mehr mit ihm geschäften. Das brachte auch die von Vekselberg kontrollierten Schweizer Firmen in Bedrängnis. (pma)