Obama rüstet Cops aus
50'000 Brustkameras gegen Polizeigewalt

Nach den Vorfällen in Ferguson und Cleveland will Obama seinen Worten Taten folgen lassen. Im Kampf gegen Polizeigewalt und Rassismus will er die Gesetzeshüter mit Mini-Kameras ausstatten.
Publiziert: 02.12.2014 um 03:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:21 Uhr
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Präsident Obama (r.) will Polizisten mit Körperkameras ausstatten.
Foto: AP

Nach den Protesten in Ferguson gegen Polizeigewalt und Rassismus will Präsident Barack Obama mehr Beamte mit Kameras am Körper ausrüsten.

Obama wolle die Anschaffung von rund 50'000 Körperkameras in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 75 Millionen Dollar unterstützen, teilte das Weisse Haus am Montag mit. Die Mini-Kameras sollen von den Polizisten während ihrer Dienstzeit an Hemd oder Kragen getragen werden. Einige Orte in den USA setzen bereits Körperkameras ein, in Grossstädten wie New York und Washington läuft eine Testphase.

Waffen und Panzerfahrzeuge von der Armee

Bei Beratungen des Präsidenten mit seinem Kabinett über die Lage in Ferguson sei es auch um die Praxis gegangen, Polizisten mit militärischer Ausrüstung auszustatten. Regionale Polizeikorps können zurzeit ausrangiertes Militärmaterial wie Schusswaffen oder gepanzerte Fahrzeuge vom Pentagon kaufen oder leihen. Binnen 120 Tagen solle eine Reform dieser Praxis erarbeitet werden. Bereits im August hatte Obama eine Überprüfung des Programms angeordnet.

Obama, US-Vizepräsident Joe Biden sowie Justizminister Eric Holden trafen sich mit verschiedenen Bürgerrechtlern, Polizisten, Geistlichen und Lokalpolitikern über Möglichkeiten reden, das Vertrauen zwischen der schwarzen Bevölkerung und der Polizei und Justiz zu stärken. Dafür will Obama insgesamt mehr als 260 Millionen Dollar bereitstellen. Zudem soll eine Projektgruppe Lösungen erarbeiten.

Tausende protestieren wieder im ganzen Land

Derweil gab es in vielen Städten um die Mittagszeit herum spontane Ansammlungen an Universitäten und Arbeitsplätzen - das war die Uhrzeit, zu der Brown im August in der Kleinstadt Ferguson nach Schüssen eines Polizisten starb.

In New York versammelten sich mehrere hundert Menschen, darunter vor allem weisse Studenten, auf dem Times Square zu einer Schweigeminute und riefen dann «Hände hoch, nicht schiessen» und «keine Gerechtigkeit, kein Frieden». Auf Plakaten forderten sie Gefängnisstrafen für den an Browns Tod verantwortlichen Polizisten.

Kundgebungen gab es auch in den Bundesstaaten Massachusetts, Kalifornien, Texas und Georgia. In der Hauptstadt Washington zogen dutzende Menschen vor das Justizministerium.

Der Zorn der Demonstranten richtete sich erneut vor allem gegen die Entscheidung einer Grand Jury, die vor einer Woche befunden hatte, dass sich der Polizist Darren Wilson für die Schüsse auf Brown nicht verantworten muss. In Ferguson selbst war es nach dem Bekanntwerden der Entscheidung zu schweren Krawallen und Plünderungen gekommen. (SDA/ent)

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