Am Flughafen trug sich der US-Präsident in ein Gästebuch ein, bevor er mit der Präsidentenlimousine zu seinem Hotel gebracht wurde.
In der Innenstadt Nairobis versammelten sich am späten Abend Hunderte, um die Vorbeifahrt der als «The Beast» bekannten Limousine am Strassenrand zu verfolgen. Die Kenianer drängten auf die Strasse, jubelten und schwenkten Flaggen der USA.
Noch am Abend empfing Obama Dutzende seiner Verwandten zu einem Essen im Hotel. Der in Anzug und Krawatte gekleidete US-Präsident sass in der Mitte zweier langer Tafeln zwischen seiner Halbschwester Auma Obama und seiner Stiefgrossmutter Sarah Obama, der zweiten Ehefrau seines Grossvaters. Alle Teilnehmer des Essens waren in festlicher Abendgarderobe gekleidet.
In Nairobi war der hohe Besuch aus Washington in den vergangenen Tagen Stadtgespräch: Zeitungen, Fernsehsender und viele Einwohner beschäftigten sich mit allen Details der Reise, die sich vor allem um politische Themen dreht.
Da Obamas verstorbener Vater aus dem Dorf Kogelo im Westen des Landes stammt, sehen viele seinen Besuch auch als eine Art Rückkehr ihres «Sohnes». Ein Besuch in Kogelo ist nach Angaben des Weissen Hauses nicht geplant.
Nach der Visite in Kenia will Obama als erster amtierender US-Präsident Äthiopien und den Sitz der Afrikanischen Union in der Hauptstadt Addis Abeba besuchen. Neben den Handelsbeziehungen dürften beim mehrtägigen Besuch auch Themen wie Demokratie, Menschenrechte, Armut und Sicherheit in der Region eine zentrale Rolle spielen.
Vor seinem Abflug hatte Obama Afrika als Ort «unglaublicher Dynamik» mit einigen der am schnellsten wachsenden Märkten der Welt bezeichnet. Der Präsident reiste in seiner Amtszeit bereits vier Mal nach Afrika.
Obama ist der erste Afroamerikaner an der Spitze der USA. Sein Vater war kenianischer Gaststudent, er kehrte drei Jahre nach der Geburt seines Sohnes auf Hawaii in seine Heimat zurück und starb dort 1982 bei einem Autounfall.