Obama blickt zurück. In einem Kurzinterview mit dem US-Nachrichtensender Fox News hat der US-Präsident in der Nacht auf heute über die Höhen und Tiefen seiner Amtszeit gesprochen. Er habe vieles erreicht – etwa «die Rettung der US-Wirtschaft vor einer grossen Depression» –, aber auch Fehler gemacht, so der Staatschef.
Auf die Frage, was denn «der schlimmste Fehler» in seiner Zeit als US-Präsident gewesen sei, antwortete der 54-Jährige: «Wahrscheinlich das Scheitern beim Konzipieren eines Plans am Tag nach der Intervention in Libyen, welche mir damals als richtige Entscheidung erschien.»
Lybien ist seit dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi im Oktober 2011 zerrüttet, gilt inzwischen als gescheiterter Staat.
Im Dezember 2015 wurde zwar unter Uno-Führung eine Regierung der Nationalen Einheit vermittelt, von einer echten Einigung kann aber keine Rede sein. Hunderte von bewaffneten Gruppierungen kämpfen erbittert gegeneinander. Der Islamische Staat gewinnt zunehmend an Einfluss.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Obama kritisch über die US-Invasion im nordafrikanischen Mittelmeerstaat äussert. Erst im vergangenen Monat hatte er im «Altantic» gesagt, dass das militärische Eingreifen zwar nötig gewesen und erfolgreich verlaufen sei, heute aber das reine «Chaos» in Lybien herrsche. (gr)