Es ist ein Schlag gegen die kolumbianische Drogenszene. Sechs Monate nach seiner Festnahme wurde der oberster Chef des kolumbianischen Drogenkartells «Clan del Golfo», Dairo Antonio Úsuga (50) alias Otoniel an die USA ausgeliefert. Dies teilte der kolumbianische Präsident Iván Duque am Mittwoch (Ortszeit) mit.
«Heute triumphieren Legalität, Rechtsstaatlichkeit, öffentliche Gewalt und Gerechtigkeit», schrieb Duque auf Twitter. Otoniel sei «nur mit Pablo Escobar vergleichbar».
In Dschungelversteck gefunden
Otoniel war Ende Oktober nach Angaben von Duque in seinem Dschungel-Versteck in der Region Urabá im Nordwesten des südamerikanischen Landes festgenommen und in die Hauptstadt Bogotá gebracht worden. Seitdem war er in Haft.
Dem 50-Jährigen werden neben Drogenhandel auch Mord, Erpressung, Entführung, Verschwörung und die Rekrutierung Minderjähriger vorgeworfen. Er wurde vom Southern District of New York wegen Drogenhandels angeklagt und steht auf der Liste der meistgesuchten Personen der US-Drogenbehörde.
Nach US-Haft droht Kolumbien-Knast
«Wenn er diese Strafen abgesessen hat, wird er nach Kolumbien zurückkehren, um für die Verbrechen zu bezahlen, die er in unserem Land begangen hat», sagte Duque in einem Video.
Der «Clan del Golfo», der seine Mitglieder vor allem aus ehemaligen rechten Paramilitärs rekrutiert, gilt als eine der mächtigsten Drogenorganisationen Kolumbiens, auf deren Konto der tonnenweise Schmuggel vor allem von Kokain nach Mittel- und Nordamerika geht.
Zudem ist er in illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt und für zahlreiche Morde und Vertreibungen verantwortlich. (SDA)