Nur alle 40 Jahre
So haben Sie die Nordlichter noch nie gesehen!

Mit über 90-prozentiger Sicherheit sieht man zur Zeit in Norwegen die tanzenden grünen Polarlichter. Spielt das Wetter mit, können Profi- und Hobbyfotografen derzeit fast täglich das Lichterspektakel am Himmel ablichten. Staunen Sie mit!
Publiziert: 18.11.2014 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2018 um 21:56 Uhr
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Zur Zeit tritt ein Phänomen auf, das nur alle 30 bis 40 Jahre zu beobachten ist: Es nennt sich Double-Peak-Maximum.
Foto: www.fotoreisen.ch

Die Polarlichtaktivität unterliegt einer natürlichen Schwankung. Im Durchschnitt ist nur alle elf Jahre ein Polarlicht-Maximum zu sehen. Dann kann man fast sicher sein, innerhalb weniger Tage mehrmals die grünen Lichter am Himmel zu sehen.

Zurzeit tritt ein Phänomen auf, das noch viel seltener ist und nur alle 30 bis 40 Jahre beobachtet werden kann: Ein sogenanntes Double-Peak-Maximum. Der Maximum-Bereich dauert dann nicht bloss eine Saison lang, sondern zieht sich über drei Jahre hin.

Fast täglich sind die Lichter zu sehen

«Ich schätze die Chance, ein Polarlicht zu sehen, derzeit auf rund 94 Prozent ein», sagt Fotograf und Foto-Reisen-Veranstalter Dionys Moser. Das heisst, wenn das Wetter mitspielt, kann das Polarlicht nahezu täglich beobachtet werden. Zwischen Januar und März sei die kalte «und damit gute Zeit für Polarlichtbeobachtung».

«Und auch die kommende Saison 2015/16 wird nochmals gut sein mit rund 75 bis 80 Prozent Chance», so Dionys Moser. In zwei Jahren hingegen sinke die Aktivität stark und es brauche dann extrem viel Glück, die tanzenden Lichter am Himmel zu Gesicht zu bekommen.

«Kein Norweger hat das Polarlicht vor seiner Tür vermarktet»

Dionys Moser (53) gilt in Europa als Pionier in der Polarlichtfotografie. Er organisiert auch Foto-Reisen für Interessierte. Der studierte Geograf hat sich bereits in seinem Studium mit den Polarlichtern befasst «Damals gab es aber nur unscharfe und meistens auch nur schlecht belichtete Fotos vom Polarlicht», sagt er.

So reiste er 2006 mit seiner ersten Reisegruppe nach Tromsø in Nord-Norwegen. «Im einfach eingerichteten Tourismusbüro in einer Holzbaracke machte die Angestellte grosse Augen und war ungläubig, dass die Touristen nur deswegen hergekommen sind und dafür sogar bezahlen», sagt Moser. «Kein Norweger kam auf den Gedanken, das Polarlicht vor seiner Tür touristisch zu vermarkten.»

Zu Beginn fanden sich für grössere Reise-Gruppen kaum Unterkünfte. Seit 2009 gibt es nun lokale Anbieter für Polarlicht-Reisen. Mittlerweile werden im Norden von Norwegen durch die Touristen 120 Mio. Franken umgesetzt. (ct)

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