San Francisco entging letzten Freitag knapp einer Flugzeug-Katastrophe. Um ein Haar wäre ein Airbus 320 von Air Canada in wartende Flugzeuge gekracht.
Flug AC 759 war kurz vor Mitternacht im Landeanflug. Als der Flughafen in Sicht kam, wurde der Pilot nervös. «Wir sehen einige Lichter auf dem Runway, sind wir frei zur Landung?», fragte er den Lotsen. «Frei zur Landung, niemand ausser euch befindet sich auf der 28R», funkt der Tower zurück.
«Wo fliegt der Typ hin?»
«Wo fliegt der Typ hin? Er ist auf dem Rollfeld», funkte einer rein. Dann reagierte der Lotse und befahl: «Hochziehen!» Der Pilot zog hoch, drehte eine Runde und landete später sicher.
Was war passiert? Der Air-Canada-Pilot hatte die Landebahn mit dem Rollfeld daneben verwechselt. Dort standen vier vollbetankte Maschinen, die auf den Start warteten. Darunter eine Boeing 787-9 von United Airlines.
Laut dem «Aviation Herald» war die A320 bereits 400 Meter über das Rollfeld geflogen, als sie wieder zum Steigflug ansetzte. Das hinterste Flugzeug überflog die Maschine in bloss rund 30 Metern Höhe.
Die genauen Daten ermittelt nun die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Authority FAA. Sie bezeichnete den Vorfall allerdings bereits als «äusserst selten».
Der Aviatik-Experte Ross Aimer sagt zu den «Mercury News», dass San Francisco an der «grössten Flugzeug-Katastrophe der Geschichte» vorbeigeschrammt sei. «Wenn man sich vorstellt, wie ein Airbus in vier Langstrecken-Flugzeuge voll Kerosin und Passagiere kracht, weiss man, wie schrecklich das gewesen wäre.» (sas)