Sollte der im Vatikan tätige Ökumeneverantwortliche der katholischen Kirche dieser Aufforderung nicht folgen, werde er bei Papst Franziskus eine offizielle Beschwerde über Koch einreichen, sagte der Limburger Bischof am Donnerstag zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz im hessischen Fulda.
Koch hatte in der erzkonservativen katholischen «Tagespost» aus Würzburg über angeblich in der deutschen Kirche diskutierte neue Offenbarungsquellen gesprochen. Dabei verglich er diese angebliche Debatte mit einer Erscheinung, die es im Nationalsozialismus gegeben habe - den «Deutschen Christen», die eine neue Offenbarung im Aufstieg von Diktator Adolf Hitler gesehen hätten.
Bätzing sagte, die Äusserungen seien eine «völlig inakzeptable Entgleisung» des Kardinals. «Die Vollversammlung der Bischöfe hat mit Entsetzen auf diese Äusserung reagiert, mit der sich Kardinal Koch in der theologischen Debatte disqualifiziert.» Aus Kochs Äusserungen spreche die «pure Angst», dass sich in der katholischen Kirche etwas ändere. Es werde sich aber etwas ändern, sagte Bätzing.
Der 72-jährige Koch ist ein einflussreiches Mitglied der römischen Zentralverwaltung der katholischen Weltkirche, der Kurie. Der aus Luzern stammende ehemalige Bischof von Basel hatte Papst Franziskus zum Beispiel kürzlich bei einem Treffen mit Vertretern des internationalen jüdischen Komitees für interreligiöse Beratungen vertreten.
(SDA)