Novartis findet Preis fair
Michael (1) überlebt dank Schweizer 2,1-Millionen-Medikament

Der einjährige Michael leidet an einer seltenen Erbkrankheit, die Muskelschwund auslöst. Die einzige Rettung: ein Medikament, das über zwei Millionen Franken kostet.
Publiziert: 29.09.2019 um 14:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2019 um 09:53 Uhr
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Diese Spritze rettet Michael (1) das Leben.
Foto: Facebook

2,1 Millionen Franken. So viel kostet eine einzige Spritze des Medikaments Zolgensma – das teuerste der Welt. Eine Spritze, die dem einjährigen Michael aus Ludwigsburg (D) das Leben rettet. 

Seit der Geburt kämpften Michaels Eltern um ihren Sohn, wie «Bild» berichtet. Er würde höchstens zwei Jahre alt werden, hiess es von den Ärzten. Nun ist die lebensrettende Infusion geglückt.

1,3 Millionen Spenden gesammelt

Der Bub leidet an spinaler Muskelatrophie – eine seltene vererbbare Art des Muskelschwunds. Michael konnte sich kaum bewegen oder atmen.

Doch jetzt kann die Familie durchatmen. Die Krankenkasse hat den Härtefallantrag angenommen und übernimmt die Kosten für das teure Medikament. Im Internet sammelte die Familie zudem 1,3 Millionen Euro an Spenden ein, die sie jetzt anderweitig verwenden wollen.

Novartis findet Preis fair

Zolgensma ist ein Arzneimittel des Schweizer Pharmakonzerns Novartis zur Gentherapie der spinalen Muskelatrophie. Dave Lennon, Präsident der Novartis-Tochter Avexis, die das Mittel entwickelt hat, sagte dem «Tagesanzeiger»: «Wir halten unseren Preis für angemessen und fair, denn er entspricht rund der Hälfte der alternativen Behandlungskosten gerechnet auf zehn Jahre.»

Das Medikament ist seit dem Mai 2019 vorerst nur in den USA zugelassen. Für die Behandlung von Michael in Deutschland wurde eine Sondergenehmigung ausgesprochen. Novartis rechnet noch in diesem Jahr mit einer Zulassung auch in Europa und Japan. (szm)

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