Notlandung in Manchester! Nicht etwa, weil die Triebwerke einer Air-France-Maschine versagten, sondern weil der Pilot eine Pause brauchte.
Die Reise stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Wegen schlechter Wetterverhältnisse startete der A380 am Sonntag ab New York in Richtung Paris mit sechs Stunden Verspätung. Und die Nerven der 440 Passagiere sollten an diesem Tag noch weiter strapaziert werden.
Aufgrund der Verzögerung hatte der Pilot seine maximal erlaubte Arbeitszeit von elf Stunden überschritten. Warum er das erst während des Fluges merkte, bleibt unklar. Aber die Maschine musste runter. «Wir müssen die europäischen Arbeitszeitvorgaben einhalten, die Crew musste deshalb in Manchester stoppen», heisst es in einer Erklärung der Airline.
Damit aber nicht genug: Um 11 Uhr landete der A380 in Manchester, aussteigen durften die Passagiere aber nicht. Laut der britischen «Daily Mail» blieben sie bis 18.30 Uhr in der Maschine eingeschlossen.
Selbst Passagiere, die in Manchester lebten, liess die Crew nicht aussteigen. «Ich habe immer wieder gesagt: Ich wohne am Ende der Strasse, lassen Sie mich bitte raus!», wird eine britische Passagierin zitiert. Doch die Airline habe sogar von ihr verlangt, noch bis nach Paris zu fliegen.
Erst nach heftigen Protesten liess die Air-France die Frau und rund ein Dutzend weitere Passagiere aus Grossbritannien aussteigen. «Aber auf mein Gepäck warte ich immer noch.»
Alle anderen Passagiere haben nach weiteren zwölf Stunden Wartezeit im Terminal ihren Weiterflug nach Paris angetreten. Dauer des Fluges: 90 Minuten. (mad)