Einmal anprobieren, sich im Spiegel bewundern – und plötzlich war die Brille weg! Eine Designer-Sonnenbrille von Hugo-Boss hat es Bjørnar Moxnes (41), dem Vorsitzenden der norwegischen marxistischen Partei Rødt, angetan. Deswegen liess er sie im Geschäft in seiner Tasche verschwinden.
Allerdings ist der Diebstahl am Osloer Flughafen aufgeflogen. Dafür muss sich der Langfinger nun verantworten, wie der norwegische Sender NRK schreibt.
Nur vergessen zu bezahlen?
Das Ganze ereignete sich Mitte Juni: Moxnes betritt einen Laden und verlässt ihn mit einer Sonnenbrille – ohne sie zu bezahlen. Doch der Partei-Vorsitzende hat die Rechnung ohne die Überwachungskamera gemacht. Später wurde die Brille ohne Preisschild in seinem Gepäck gefunden.
Die Brille hätte ihn umgerechnet rund 100 Franken gekostet – allerdings musste er für den Diebstahl 260 Franken zahlen.
Erst habe Moxnes behauptet, er habe vergessen, die Sonnenbrille zu bezahlen. Schliesslich wollte er zu seinem Fehler stehen: «Ich habe einen schweren Fehler gemacht und die Lage noch dadurch verschlimmert, wie ich damit umgegangen bin. Das tut mir sehr leid», schrieb er auf Facebook.
Ausserdem wolle er nicht, dass seine Familie und Freunde unter seinem Fehler weiter leiden müssten. Seit dem Vorfall seien sie in der Öffentlichkeit sowie in den sozialen Medien angegriffen worden. Und das, obwohl er alleine den Fehler trage. Darüber hinaus wolle er die Partei schützen: «Die Partei muss sich vollkommen auf die Politik konzentrieren können», schrieb er in seinem Post. Deswegen ist er nach elf Jahren als Parteivorsitzender am Montag zurückgetreten.
Bis zum Parteitag im nächsten Jahr wird Marie Sneve Martinussen (37), die bisherige stellvertretende Parteichefin, den Vorsitz übernehmen. Zu Moxnes Rücktritt sagte sie bloss: «Er hat eingestanden, die Sonnenbrille gestohlen zu haben. Das hätte er schon viel früher tun sollen, aber nun hat er Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten. Damit ist die Sache für mich erledigt.» (lia)