Wenn Frauen knapp bekleidet oder betrunken im Ausgang sind, ist das noch keine Einladung für Sex. Ein Kuss führt nicht zwingend zum Geschlechtsverkehr und Nein heisst auch Nein. So macht Norwegen «Vergewaltigungsprävention» bei Flüchtlingen.
In Kursen klärt das Land die Asylbewerber über die westliche Sexualmoral, Geschlechterkontrolle, häusliche Gewalt und die Gesetze im Land auf. «Wir vermitteln Prinzipien, die für andere Kulturkreise vielleicht ungewohnt sind», sagt Linda Hagen, Bildungsverantwortliche bei der Firma Hero, die 34 Asylunterkünfte führt, zur «NZZ am Sonntag».
Schwierig dabei sei, dass sich Einwanderer als potentielle Kriminelle geächtet fühlten, so Hagen. «Zeigefinger-Mentalität» nütze darum nichts.
Seinen Ursprung hat der Aufklärungsunterricht in der norwegischen Stadt Stavanger. Nach einer Reihe von Vergewaltigungen durch Asylbewerber wurde er 2011 erfolgreich eingeführt. Zwischenzeitlich wurde die «Vergewaltigungsprävention» auf alle Asylunterkünfte ausgeweitet.
Inzwischen fordern auch dänische Politiker von links bis rechts solche Kurse. In beiden Ländern sind Ausländer überproportional an Vergewaltigungen beteiligt. Ob es sich dabei um Asylsuchende handelt, ist unklar. (mad)