Nordkoreanischer Diktator besucht Fischfabrik
Kim gut gelaunt im Tenue légère

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong un besuchte diesen Sommer Fabriken, Bäder und ein Elektrizitätswerk. Der Diktator zeigte sich in einem lockeren T-Shirt und mit Hut. Immer dabei: «Seine» Journalisten. Nicht immer zeigte sich Kim zufrieden.
Publiziert: 09.08.2018 um 02:14 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:25 Uhr
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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un stattet während des Sommers mehreren Fabriken einen Besuch ab.

Der Sommer hat Nordkorea und seine Hauptstadt Pjöngjang fest im Griff. Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad liegen dort an der Tagesordnung.

Da ist es nur verständlich, dass man sich einer lockeren Kleidung bedient. Das hat sich wohl auch der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un gedacht. Bei seinem Besuch in einer Fischfabrik in der Provinz Hwanghae lachte der Diktator mit Strohhut und weissem T-Shirt in die Kameras. An seiner Seite: Seine Ehefrau Ri Sol-ju. Sie kam in einem kurzärmligen Kleid. 

Neunseitige Sommerausgabe für Kim

Kim wird auf seinen Stippvisiten jeweils von Staatsmedien begleitet. Diesen Sommer war die Zeitung «Rodong Simun» besonders präsent. Die Journalisten und Fotografen begleiteten «ihren» Kim auf all seinen Fabrik-Besuchen und produzierten eine neunseitige Sommerausgabe für ihre Zeitung. 

Natürlich wurde der nordkoreanische Staatschef ins beste Licht gerückt. Zu seinem Besuch bei der Fischfabrik liess er «seine» Journalisten schreiben: «Der Anblick der vielen Fischkonserven und der Gedanke, dass er zur Verbesserung der Ernährung seiner Landsleute beitrage, erfüllten Kim mit Stolz.»

Kim schimpft Bäder «schlimmer als Fischtanks»

Doch nicht immer will Kim eine positive Botschaft verbreiten. Nach einem Besuch in einem Elektrizitätswerk Ende Juli soll er gar richtig wütend gewesen sein. Weil ein Werk Verzögerungen hatte und nur zu 70 Prozent fertiggestellt war, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur KCNA: «Er war so angewidert, dass es ihm die Sprache verschlug.»

Auch eine Ferienanlage bekam das Fett des Diktators weg: Die Bäder seien dreckig und «schlimmer als Fischtanks», schimpfte Kim. 

Mit seinen Besuchen will Nordkoreas Führer die wirtschaftlichen Fortschritte hervorheben. Angenehmer Nebeneffekt für Kim: So kann er die Bevölkerung von der aussenpolitischen schwierigen, undurchsichtigen Lage etwas ablenken. (nim)

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