Momentan dürfe «nichts unternommen werden, was die Situation auf der koreanischen Halbinsel verschärfen könnte», sagte der chinesische UNO-Botschafter Liu Jieyi am Mittwoch nach der kurzfristig einberufenen Sitzung. «Es besteht ein reales Risiko. Wir müssen verantwortlich vorgehen.»
Es habe «scharfe Verurteilungen von allen Seiten» gegeben, sagte US-Botschafterin Samantha Power zum Sicherheitsrats-Treffen. China ist der einzige Verbündete der isolierten nordkoreanischen Führung.
Mit einem neuen Raketenstart hatte Nordkorea zuvor erneut den Zorn des Westens erregt. Die Mittelstreckenrakete schlug 250 Kilometer nördlich der japanischen Küste im Meer ein. Besondere Besorgnis löste der Umstand aus, dass die Rakete in der Ausschliesslichen Wirtschaftszone (AWZ) Japans landete - ein Seegebiet, in dem Japan gemäss internationalem Recht Hoheitsbefugnisse ausübt.
«Dies ist etwas, dass der Sicherheitsrat extrem ernst nehmen sollte», sagte der britische UNO-Botschafter Peter Wilson. Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon den Raketentest verurteilt. Solche Aktionen «untergraben Frieden und Stabilität in der Region», sagte Ban laut seinem Sprecher.
Angesichts früherer Atomwaffen- und Raketentests beschloss der UNO-Sicherheitsrat Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land. Er verbot Nordkorea auch, Raketen zu zünden. Dessen ungeachtet zündete Nordkorea Mitte Juli drei Raketen, um damit nach eigenen Angaben einen atomaren Angriff auf Südkorea zu simulieren.