Nordkorea protestiert gegen US-Raketenschild
Kim Jong Un droht mit Vergeltung

Publiziert: 11.07.2016 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:50 Uhr
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Die USA setzte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un erstmals auf die schwarze Liste wegen Menschenrechtsverstösse.
Foto: KEY

Die nordkoreanische Führung hat den USA und Südkorea mit militärischer Gewalt gedroht, sollten sie mit ihren Plänen für die Errichtung eines Raketenschilds auf südkoreanischem Boden ernst machen.

Die Demokratische Volksrepublik Korea werde eine «Gegenaktion» starten, sobald der Ort und der Zeitpunkt der Stationierung des Raketenschilds bestätigt würden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag das Militär des Landes. Die Streitkräfte verfügten dazu über ausreichende moderne Mittel, hiess es weiter.

Die südkoreanische Regierung bezeichnete die Drohung aus dem Norden als «lächerlich». «Nordkorea muss zugeben, dass es selbst den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel bedroht, und sich für seine Provokationen entschuldigen», sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul.

Auch China gegen Raketen-Schild

Washington und Seoul hatten am Freitag gemeinsame Pläne für die Stationierung eines Raketenabwehrsystems in Südkorea verkündet. Der Raketenschild THAAD richte sich einzig gegen Nordkorea, erklärten die Verteidigungsministerien beider Länder. Die Entscheidung stösst in Peking auf Kritik, da die Raketen auch in einem Konflikt mit China strategische Bedeutung für die USA hätten.

Wo genau und wann der Raketenschild stationiert werden soll, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Offenbar als Reaktion auf die Ankündigung testete Nordkorea am Samstag nach Angaben aus Seoul erneut eine von einem U-Boot abgefeuerte Rakete.

Sanktionen nach Nordkoreas Bomben-Tests

Nordkorea hatte im Januar eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war Pjöngjangs vierte Atomwaffentest. Dem schlossen sich eine Reihe von Raketentests an. Der Uno-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land.

Trotzdem feuerte Nordkorea im April erneut eine Rakete ab, offenbar auch von einem U-Boot. Vor gut zwei Wochen folgten Tests von zwei Mittelstreckenraketen, bei denen es sich vermutlich um Raketen des neuen Typs Musudan handelte.

Diese Raketen sollen eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern haben, womit sie auch den US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam treffen könnten.

Südkoreaner protestieren gegen Raketenschild

Der geplante Raketenschild stösst bei den Bürgern an den möglichen Standorten in Südkorea auf Widerstand. Am Samstag demonstrierten 3500 Menschen im Bezirk Chilgok. Sie beklagten, dass die Region seit der Stationierung von US-Truppen 1960 unter Stagnation leide.

Am Montag war eine Demonstration im Bezirk Eumseong geplant, um gegen die mangelnde Aufklärung der Bevölkerung über mögliche Gefahren der Abwehrraketen zu protestieren. (SDA)

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