Nordkorea - Malaysia
Gerichtsverfahren zu Tod von Kim-Halbbruder geht an höchste Instanz

Kuala Lumpur – Das Verfahren gegen eine Vietnamesin und eine Indonesierin im Mordfall Kim Jong Nam ist ans höchste Gericht von Malaysia verwiesen worden. Die zwei Angeklagten erschienen am Dienstag zunächst vor der niedrigeren Instanz in Kuala Lumpur.
Publiziert: 30.05.2017 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:35 Uhr
Die angeklagte Vietnamesin am Dienstag auf dem Weg ins Amtsgericht in Kuala Lumpur. Eine Polizistin deckt ihr Gesicht mit einem Papier ab.
Foto: Keystone/EPA/FAZRY ISMAIL

Die zwei Frauen werden der Ermordung des Halbbruders von Nordkoreas Machthaber Kim Jung Un in Malaysia beschuldigt. Die 25-jährige Indonesierin und die 28-jährige Vietnamesin wurden am Dienstag in schusssicheren Westen unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen für eine Voranhörung in ein Amtsgericht in Kuala Lumpur gebracht.

Kims Halbbruder Kim Jong Nam war am 13. Februar am Flughafen von Kuala Lumpur Opfer eines Gift-Attentats geworden. Er starb auf dem Weg ins Spital. Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden jungen Frauen ihn mit dem Nervengift VX töteten. Im März wurden sie wegen Mordes angeklagt. Bei einem Schuldspruch droht ihnen die Todesstrafe.

Die Frauen beteuern, bei dem Anschlag hinters Licht geführt worden zu sein. Angeblich dachten sie, für eine Art «Versteckte Kamera» angeheuert worden zu sein. Südkorea verdächtigt Pjöngjang, hinter dem Attentat zu stecken. Pjöngjang bestreitet das.

Das Amtsgericht in Kuala Lumpur stimmte am Dienstag der Forderung der Staatsanwaltschaft zu, den Fall an das Oberste Gericht Malaysias zu verweisen.

Der Prozessbeginn könnte sich aber noch hinziehen: Das Hohe Gericht in Kuala Lumpur wird vermutlich in den kommenden vier Wochen den Termin für eine Anhörung festlegen, bei der sich die beiden Verdächtigen schuldig oder nicht schuldig bekennen können. Danach haben Anklage und Verteidigung noch einmal 60 Tage Zeit, um sich auf den Prozess vorzubereiten.

Der 45-jährige Kim Jong Nam war bei der nordkoreanischen Führung vor längerer Zeit in Ungnade gefallen. Der Mord hatte zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen Malaysia und Nordkorea geführt. Beide Staaten wiesen die jeweiligen Botschafter aus und untersagten zeitweilig den Bürgern des jeweils anderen Landes die Ausreise. Erst Ende März wurde der Leichnam nach Nordkorea überführt.

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