Nordkorea hat mit seiner jüngsten Serie von Raketentests eigenen Angaben zufolge den Beschuss Südkoreas mit taktischen Nuklearwaffen simuliert. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag berichtete, sollten die Raketentests unter anderem den Beschuss von Flugplätzen in Südkorea vorspiegeln und «dem Feind eine strenge Warnung senden». Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (38) habe den Waffentests, bei denen den Angaben zufolge auch nukleare Sprengkopf-Attrappen verwendet wurden, persönlich beigewohnt.
Die Tests seien eine Reaktion auf gemeinsame Militärübungen Südkoreas, Japans und der USA gewesen und hätten einen «tatsächlichen Krieg» simuliert, meldete KCNA.
Nordkoreanische Armeeeinheiten, die sich mit taktischen Atomwaffen befassen, hätten «vom 25. September bis 9. Oktober Militärübungen abgehalten, um die Kriegsabschreckung sowie die Fähigkeit des Landes zum nuklearen Gegenschlag zu überprüfen». Kim Jong Un «leitete die Militärübungen vor Ort», hiess es.
Atomwaffentest in Vorbereitung?
Nordkorea hatte in den vergangenen zwei Wochen sieben Raketen abgefeuert, von denen eine über Japan hinweg flog. Der Test löste international Empörung aus.
Seoul, Tokio und Washington hielten als Reaktion gemeinsame Manöver ab und feuerten ebenfalls Raketen ab. Die USA schickten auch erneut den atomgetriebenen Flugzeugträger «USS Ronald Reagan» in die Region.
Südkorea und die USA befürchten, dass Pjöngjang auch einen Atomwaffentest vorbereitet. Es wäre der erste solche Test seit 2017. Auch Experten halten die Häufung der nordkoreanischen Raketentests für ein mögliches Anzeichen eines bevorstehenden Atomtests. (SDA)