US-Aussenminister Mike Pompeo sagte wenige Stunden später, die Administration halte am Datum 12. Juni fest. «Wir arbeiten weiter auf den 12. Juni hin«, sagte Pompeo.
Trump bescheinigte Kim aber eine echte Bereitschaft zum Verzicht auf sein Atomwaffenprogramm. «Ich denke, er meint es wirklich sehr ernst», sagte Trump. Wenn eine Vereinbarung zwischen den USA und Nordkorea gelinge, wäre Kim «extrem glücklich«, fügte der US-Präsident hinzu.
Trump legte auch nahe, Chinas Staatschef Xi Jinping könnte Kim zuletzt negativ beeinflusst haben. Nach Kims zweitem Besuch in China Anfang Mai habe Nordkoreas Machthaber «eine andere Haltung» an den Tag gelegt, sagte Trump.
Dies habe ihn «ein bisschen überrascht». «Die Dinge haben sich nach diesem Treffen verändert und ich kann nicht sagen, dass mich das sehr glücklich macht«, hob der US-Präsident hervor.
Ende des Konflikts möglich
Grundsätzlich hielt er jedoch an seiner Vision einer Beendigung des Konfliktes auf der koreanischen Halbinsel fest. «Im Moment blicken wir auf zwei Koreas», sagte Trump. «Mag sein, dass wir in der Zukunft auf ein Korea zurückkommen.» Eine Wiedervereinigung sei möglich und werde von seiner Regierung gebilligt, solange das alle Beteiligten in Korea wollten.
Südkorea hatte zuvor nicht an einem Zustandekommen des Treffens am 12. Juni gezweifelt. Trotz schärferer Töne aus Nordkorea liege die Wahrscheinlichkeit, dass sich beide wie verabredet am 12. Juni in Singapur treffen, bei «99,9 Prozent«, sagte der Nationale Sicherheitsberater Chung Eui Yong auf dem Flug nach Washington.
Trotzdem bereiteten sich die USA und Südkorea auf «verschiedene Möglichkeiten» vor, zitierte ihn die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Treffen plötzlich wieder auf Kippe
Nach Wochen der plötzlichen Entspannung und des überraschenden Einlenkens von Pjöngjang hatte zuletzt Nordkorea wieder damit gedroht, die Begegnung platzen zu lassen. Als Grund wurden die US-Forderungen nach einer «einseitigen» Aufgabe des nordkoreanischen Atomprogramms genannt. Pjöngjang sagte auch ein geplantes hochrangiges Treffen mit Vertretern Südkoreas ab.
US-Vizepräsident Mike Pence betonte in einem am Montag veröffentlichten Interview, es stehe «ausser Frage», dass Trump aus dem Dialog mit Nordkorea aussteige, wenn dieser keine Ergebnisse zeitige.
Streit um Libyen-Modell
Nordkoreas Drohung, den Gipfel abzusagen, war auch eine Reaktion auf Äusserungen von Trumps neuem Sicherheitsberater John Bolton. Dieser hatte Libyen als Vorbild für den Umgang mit Nordkorea angeführt.
Das nordafrikanische Land hatte 2003 eingewilligt, sein Atom- und Chemiewaffenprogramm einzustellen. 2011 wurde Machthaber Muammar al-Gaddafi dann im Zuge von Luftangriffen einer internationalen Militärallianz entmachtet und getötet.
Zuletzt hatte Trump weitreichende Garantien für einen Machterhalt von Kim Jong Un in Aussicht gestellt, um den Gipfel in Singapur zu retten. «Das libysche Modell ist überhaupt kein Modell, an das wir denken, wenn wir an Nordkorea denken«, sagte er. Trump fügte aber auch hinzu, dass dieses Vorbild «sehr wahrscheinlich greifen» würde, «wenn wir nicht zu einem Deal kommen».
Vollständige Abrüstung gefordert
Washington fordert die vollständige und unumkehrbare atomare Abrüstung Nordkoreas und bietet im Gegenzug wirtschaftliche Hilfen an. Das asiatische Land ist international weitgehend isoliert und liegt wirtschaftlich am Boden, auch wegen der jahrelangen Uno-Sanktionen.
Für diese Woche hat Nordkorea angekündigt, das Atomtestgelände Punggye Ri zu schliessen. Je nach Wetterlage soll die Anlage am Mittwoch, Donnerstag oder Freitag unbrauchbar gemacht werden. Wie der chinesische Staatssender CGTN berichtete, machten sich am Dienstag in Peking ausgewählte Reporter aus China, den USA und Russland in einer Chartermaschine auf den Weg, um über das Ereignis zu berichten. (SDA)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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