Am Sonntag einigten sich Israel und der Islamische Dschihad auf Vermittlung Ägyptens dann auf eine Waffenruhe, die um 23.30 Uhr (Ortszeit, 22.30 Uhr MESZ) in Kraft trat. Auch die israelische Regierung bestätigte das Inkrafttreten der Waffenruhe. Das Büro von Ministerpräsident Jair Lapid warnte aber: «Wenn die Waffenruhe verletzt wird, behält sich der Staat Israel das Recht vor, hart darauf zu reagieren.»
Kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe flog die israelische Armee nach eigenen Angaben weitere Luftangriffe auf Gaza. Der Islamische Dschihad betonte daraufhin sein Recht, auf jegliche neue «Aggression» Israels zu reagieren.
Israel war seit Freitag mit Luftangriffen gegen die Organisation im Gazastreifen vorgegangen, die militanten Palästinenser feuerten daraufhin mehr als 900 Raketen auf Israel ab. 160 davon seien im Gazastreifen selbst eingeschlagen.
Freilassung von palästinensischen Häftlingen
Es soll in der Einigung auch um die Freilassung zweier palästinensischer Häftlinge in Israel gehen, darunter Bassam al-Saadi, ranghoher Anführer des Islamischen Dschihad. Dessen Festnahme im Westjordanland am vergangenen Montag war der jüngsten Eskalation vorausgegangen.
Ägypten hatte auch vergangenes Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas vermittelt – nach einem Waffengang über elf Tage.
43 Tote im Gazastreifen seit Freitag
Das israelische Militär hatte am Freitag die Militäraktion «Morgengrauen» mit Luftangriffen gegen den Islamischen Dschihad im Gazastreifen gestartet. Die eng mit Israels Erzfeind Iran verbundene Gruppe wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Seit Freitag starben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mit Stand Sonntagabend im Gazastreifen 44 Menschen. Mehr als 360 seien verletzt worden. (SDA/chs/kes)