München will Alkoholverbot bei steigenden Corona-Infektionszahlen
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Auch in der Schweiz möglich?München droht mit Alkoholverbot bei mehr Fällen

Noch kein Thema in der Schweiz
München will Alkoholverbot bei steigenden Corona-Infektionszahlen

Bald ausgeprostet in München, der Heimat des Biers? Die Stadtbehörden drohen mit drastischen Schritte. Steigen die Corona-Neuinfektionen weiter an, wird der Alkoholhahn zugedreht.
Publiziert: 26.08.2020 um 00:51 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2020 um 08:09 Uhr
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Besonders am beliebten Gärtnerplatz in München kommt es offenbar abends und nachts zu Alkoholexzessen.
Foto: Keystone

München, Bier und Brauereien sind Synonyme. Vielleicht hat es sich in der deutschen Landeshauptstadt aber bald ausgeprostet. München droht mit dem Zudrehen des Alkoholhahns, wenn die Covid-19-Infektionsfälle weiter ansteigen.

Steigt die Anzahl an Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf 35, tritt ein Alkoholverkaufsverbot in Kraft. Münchens sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag bei 30,92.

Wenn schon keine Wiesn, vielleicht Christkindlmärkte dieses Jahr?

Ganz würde den Münchnern der Alkohol noch nicht genommen. Das Verbot gälte zunächst ab 21 Uhr. Zudem dürfte im öffentlichen Raum ab 23 Uhr kein Alkohol mehr konsumiert werden.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (62) erklärte dazu: «Die Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen. Es geht aber in Zeiten der Pandemie zuallererst um den Schutz der Bevölkerung und darum, noch wesentlich belastendere Massnahmen möglichst zu vermeiden.» Die diesjährigen Wiesn wurden bereits abgesagt. Vielleicht, so hofft Reiter, finden wenigstens die Christkindlmärkte statt.

Doch er könne «nicht zusehen, wie sich an Wochenenden regelmässig Hunderte oder Tausende treffen, um unter Alkoholeinfluss gegen die Corona-Vorsichtsmassnahmen zu verstossen», sagte Reiter eben dem Onlineportal «tz.de». «Ohne Maske, ohne Abstände. Das kann ich niemandem erklären, der abends allein im Bus sitzt und Maske tragen muss.» Ein breites Alkoholverbot wolle er «nicht ausschliessen».

Dämmen Alkoholverbote das Virus ein?

Es ist unklar, welchen Einfluss ein Alkoholverbot auf die Eindämmung des Coronavirus hat. Im nördlicheren Hamburg haben Bezirke für die Wochenenden bereits ein Verbot für den Ausserhausverkauf von Alkohol verfügt.

Länder wie Thailand und Südafrika verboten den Verkauf von Alkohol vorübergehend. Das sollte verhindern, dass Vernunft und Hemmschwellen sinken und sich Leute nicht weiter zu sorglos amüsieren.

Südafrika hat letzte Woche ein zweites Alkohol- und auch Zigarettenverbot beendet. Dies, nachdem die Regierung von sinkenden Infektionszahlen sprach. In die Höhe schossen dagegen die Verkaufszahlen für Alkohol und Tabak. Menschen deckten sich mit der begehrten Ware ein.

Lage in der Schweiz

In einigen Ländern ist der Alkoholkonsum seit Ausbruch der Viruskrise angestiegen. Offenbar wird vermehrt daheim gegen die Krise getrunken. In der Schweiz scheint der Durchschnittskonsum von Alkohol während der Corona-Krise zurückgegangen zu sein. Laut Sucht Schweiz verzeichnen dagegen auch bei Menschen einen Suchtanstieg, die am stärksten einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind, so zum Beispiel medizinisches Personal, Verkaufspersonal oder Personal im Transportwesen.

Fachleute im Gesundheitsbereich seien besonders belastet, da sie mit dem krankheitsbedingten Leid und Todesfällen stark konfrontiert seien.

In der Schweiz sind Alkoholverbote zunächst kein Thema. Corona-Massnahmen schränken den Konsum indirekt ein, indem Restaurants, Bars und Clubs strengere Regeln vorgegeben werden. Das mag von einem Club- oder Restaurantbesuch abhalten. (kes)

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