Der Vorsitzende der nigerianischen Wahlkommission, Attahiru Jega, sagte am Dienstag, die Behörden bereiteten sich auf Wahlen «in allen 36 Staaten und der Hauptstadt» vor, also auch in den drei nordöstlichen Staaten. In einigen von den Aufständischen kontrollierten Gebieten könne es aber sein, dass die Wahlen nicht stattfinden können.
Die islamistische Gruppierung Boko Haram hatte in den vergangenen Monaten in dutzenden Städten und Dörfern in den Staaten Yobe, Borno und Adamawa die Kontrolle übernommen. Sie will in dem Gebiet ein Kalifat errichten, in dem die religiösen Gesetze der Scharia gelten sollen.
Zuletzt hatten die Extremisten Anfang Januar Baga im Staat Borno sowie rund 15 Dörfer in der Nähe überfallen. Nach örtlichen Angaben gab es zahlreiche Tote.
In Nigeria finden am 14. Februar Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. In dem grossen westafrikanischen Staat sind fast 69 Millionen Menschen wahlberechtigt.
Die USA ermunterten Nigeria dazu, trotz der Gewalt an der Vorbereitung der Abstimmung festzuhalten. Die Wahl könne durchaus ein «Faktor» der Gewalt sein, sagte eine Sprecherin des Aussenamts. Trotzdem müsse sie auch vor dem Hintergrund der «entsetzlichen Gewalt» abgehalten werden.