Die Erklärung der unter dem Dach der «Christian Association of Nigeria» (CAN) vereinten Kirchen erfolgt gleichzeitig mit der Veröffentlichung eines gemeinsamen Berichts mit dem internationalen christlichen Hilfswerks Open Doors.
Wie dieses am Donnerstag mitteilte, zeigt dieser Bericht die «dramatischer werdende Situation der Christen im Norden Nigerias» auf. So wurden gemäss dem Bericht im Norden des Landes in den Jahren 2006 bis 2014 rund 11'500 Christen getötet und 13'000 Kirchen zerstört oder geschlossen. Darüber hinaus hätten 1,3 Millionen Christen vor der Gewalt fliehen müssen.
«Wir wollen das ganze Ausmass der Verfolgung, der Christen in unserem Land ausgesetzt sind, deutlich machen,» betont Pastor Musa Ake, Generalsekretär der CAN, Nigerias grösstem Kirchenverbund, dem protestantische, evangelische, pfingstliche und katholische Gemeinden angehören.
Die Übergriffe hätten bisher als «Angelegenheit des Nordens» gegolten, sagt auch Pfarrer Samuel Dali. Er ist Präsident des Bundes «Vereinigung der Brüdergemeinden», der in den nördlichen Bundesstaaten weit verbreitet ist.
Den Bericht betrachtet er deshalb als «Weckruf» für die Kirchen des Südens, «damit sie erkennen, dass der islamische Extremismus von Boko Haram eine Bedrohung für die Christen im ganzen Land ist». Angesichts dieser grossen Bedrohung sei die neu gewonnene Einheit zwischen den Kirchen überlebenswichtig.
Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors steht Nigeria zurzeit an 12. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.
Der Terror der Boko-Haram-Gruppe richtet sich übrigens auch gegen gleichgläubige Personen. Seit 2009 waren nach Schätzungen im mehrheitlich muslimischen Norden über 17'000 Personen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben wordne.