Eine Splittergruppe der Terrororganisation Boko Haram hatte Anfang März drei Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes entführt. Eine von ihnen war bereits im September hingerichtet worden. Die zweite wurde nun ebenfalls getötet. Der nigerianische Informationsminister Lai Mohammed sagte am Montag, die Regierung sei schockiert, dass die Frau ermordet worden sei.
Um welche der entführten Frauen es sich handelt, sagte er nicht. Später schrieb die Regierung aber auf Twitter, sie trauere mit der Familie der Mitarbeiterin Hauwa Mohammed Liman (†24) – die Regierung habe «alles in ihrer Macht stehende getan, um ihr Leben zu retten». Liman arbeitete als Hebamme in einem vom Roten Kreuz unterstützten Spital. Am Sonntag hatte IKRK-Präsident Peter Maurer auf Twitter noch um Gnade für Liman gebeten.
Das Schicksal der dritten Mitarbeiterin und das Verbleiben eines christlichen Schulmädchens, das im Februar entführt worden war, seien weiterhin ungewiss.
IKRK flehte um Gnade für Helferin
Die sunnitischen Fundamentalisten hatten in einer Videobotschaft mit der Hinrichtung der zweiten Mitarbeiterin gedroht. Daraufhin hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Nigerias Regierung aufgefordert, alles zu tun, um eine Freilassung der Mitarbeiterinnen zu garantieren. Zudem flehte das IKRK bei den Geiselnehmern um Gnade an. Die Angestellten seien unschuldige Helfer, die sich im Nordosten Nigerias um die Versorgung der örtlichen Bevölkerung bemüht hätten.
Boko Haram hatte mit weiteren Hinrichtungen gedroht, falls die Regierung nicht ihren Forderungen nachkomme. Mohammed sagte, die Regierung habe alles getan, was eine verantwortungsbewusste Regierung machen sollte, um die Frauen zu retten. Boko Haram hat seit 2009 Zehntausende Menschen in der Region getötet. (SDA/rey)