Er habe 30 Leichen gezählt, aber die tatsächliche Opferzahl könne noch höher liegen, sagte ein Augenzeuge nach dem Anschlag vom Dienstag in der Stadt Maiduguri. «Es war ein schrecklicher Anblick», sagte Anwohner Alhassan Mshelia der Nachrichtenagentur dpa.
Ein örtlicher Fernsehsender sprach ebenfalls von mindestens 30 Opfern. Zu dem Attentat bekannte sich zunächst keine Gruppe, er trug jedoch die Handschrift der islamistischen Terrormiliz Boko Haram.
Die Gruppe will im Nordosten Nigerias einen sogenannten Gottesstaat errichten. Ihre Angriffe und Attentate haben seit 2009 mindestens 14'000 Menschenleben gefordert. 1,5 Millionen Menschen sind deswegen auf der Flucht.
Maiduguri war bereits am Wochenende zum Ziel von Anschlägen geworden. Dabei kamen mehr als 40 Menschen ums Leben. Nigerias neuer Präsident Muhammadu Buhari hatte am Freitag angekündigt, die militärische Kommandozentrale für den Kampf gegen Boko Haram nach Maiduguri verlegen zu wollen.
Das nigerianische Militär wird im Kampf gegen Boko Haram mittlerweile von Truppen aus den Nachbarländern Kamerun, Niger und Tschad unterstützt. Seit Februar vermeldete die Armee mehrfach Siege gegen Boko Haram, zuletzt starteten die Islamisten jedoch wieder mehrere Offensiven.
Nigerias neuer Präsident Muhammadu Buhari versprach einen entschlossenen Einsatz gegen die Extremisten. Er kündigte an, eine eigene Kommandozentrale in Maiduguri einzurichten, um von dort aus den Kampf gegen die Miliz zu koordinieren.