«Der Brexit ist gescheitert», sagte der Rechtspopulist der BBC. Aus seiner Sicht würde es dem Land zwar auch in der EU nicht besser gehen. Allerdings habe das Vereinigte Königreich bisher wirtschaftlich nicht von dem historischen Schritt profitiert. Die Schuld dafür gab er der regierenden konservativen Partei, die nicht geliefert habe, so der frühere Chef der Ukip-Partei.
Ein Regierungssprecher wies die Vorwürfe am Dienstag zurück. Als Beispiel nannte er vermeintliche Vorteile für die Landwirtschaft. «Wir haben ein gerechteres System, das auf die britischen Landwirte nach dem Brexit zugeschnitten ist.»
Farage hatte am Montagabend gesagt: «Der Brexit hat gezeigt, dass unsere Politiker genauso nutzlos sind wie die (EU-)Kommissare in Brüssel. (...) Wir haben das völlig falsch gemanagt.» So sei etwa das Versprechen einer stärkeren Einwanderungskontrolle nicht eingehalten worden, sagte er.
Vor einigen Jahren hatte Farage angekündigt, er werde Grossbritannien verlassen, falls der Brexit nicht funktioniere. In sozialen Medien wurde nun spöttisch seine Auswanderung erwartet.
Farage war gemeinsam mit Boris Johnson einer der lautstärksten Verfechter des EU-Austritts. Kritiker werfen den Politikern vor, ihren Wahlkampf vor dem Brexit-Referendum 2016 auf Lügen und falschen Angaben aufgebaut zu haben. Nach Einschätzung von Analysten sowie von Behörden hat der Brexit der britischen Wirtschaft enorm geschadet. (SDA)