«Eine gründliche Kenntnis der Vergangenheit ist unerlässlich, um historische Fakten und Entwicklungen zu verstehen und sich mit ihren Auswirkungen auf Menschen und Gemeinschaften so klar und ehrlich wie möglich auseinanderzusetzen», erklärte der König am Dienstag. «Ich halte es für wichtig, dass dieses Wissen auch in Bezug auf die Rolle des Hauses Oranien-Nassau in der Kolonialgeschichte verfügbar wird.»
Die Ankündigung der Untersuchung über die Rolle des Königshauses erfolgte kurz bevor sich das Kabinett offiziell für die Sklaverei entschuldigen möchte. Das soll am 19. Dezember passieren.
Wahrscheinlich besassen die Vorfahren des Königs selbst Sklaven und waren über die Niederländische Westindien-Kompanie auch am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt, wie der öffentlich-rechtliche Sender NOS berichtete. Das Königshaus soll auch von den Geldströmen aus seinem ehemaligen Kolonialbesitz Niederländisch-Ostindien, dem heutigen Indonesien, profitiert haben.
Die Untersuchung solle drei Jahre dauern und vom späten 16. Jahrhundert bis in die postkoloniale Gegenwart reichen, teilte das Königshaus mit. Die Universität Leiden soll die Untersuchung zusammen mit einer unabhängigen Kommission vornehmen.
(SDA)