Bewaffnete schossen von Motorrädern
Ein Toter bei Angriff auf Uni in Nicaragua

Bei einem Angriff von Bewaffneten auf eine Universität in Nicaragua ist ein Student ums Leben gekommen. Er sei seiner Schussverletzung erlegen, schrieb die Amerika-Direktorin von Amnesty International, Erika Guevara-Rosas, am Montagabend (Ortszeit) auf Twitter.
Publiziert: 29.05.2018 um 03:50 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 14:17 Uhr
In Nicaragua ist ein Mensch bei einem Angriff von Bewaffneten ums Leben gekommen. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA EFE/JORGE TORRES

Bei einem Angriff von Bewaffneten auf eine Universität in Nicaragua ist ein Student ums Leben gekommen. Zudem seien 41 Verletzte in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Managua eingeliefert worden. Die Bewaffneten griffen nach Angaben lokaler Medien die Nationale Universität für Ingenieurwesen von Motorrädern aus an.

Eine Delegation der Menschenrechtsorganisation ist derzeit in dem lateinamerikanischen Staat unterwegs, um Verstösse der Regierung unter dem autoritären Präsidenten Daniel Ortega zu untersuchen. Seit Mitte April kommt das Land nicht zur Ruhe: Bei Protesten, die sich an einer umstrittenen Sozialreform entzündet hatten, sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 76 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung sprach allerdings lediglich von 22 Toten.

Kirche initiiert Dialog der Konfliktparteien

Unbekannte zündeten zudem die Station des regierungstreuen Senders «Nueva Radio Ya» an. Bei dem Vorfall seien auch die Angestellten des Radiosenders angegriffen und beleidigt worden, schrieb die Online-Plattform El 19 Digital, die als Sprachrohr der Regierung Ortegas und dessen Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, gilt. Die Regierung sprach von einem «Angriff aus Hass» und machte rechte Faschisten dafür verantwortlich, wie El 19 Digital berichtete.

Die Regierung und Opposition wollen ihre Versöhnungsgespräche wieder aufnehmen. Beide Seiten bekräftigten am Montag in einer gemeinsamen Erklärung ihren «Willen, wieder an den nationalen Dialog anzuknüpfen». Zuvor hatte sich die katholische Kirche für neue Gespräche eingesetzt, nachdem ein Vermittlungsversuch zur Überwindung der innenpolitischen Krise gescheitert war.

Die Vereinbarung vom Montag sieht neue Gespräche über eine Demokratisierung der Regierung im Gegenzug für eine teilweise Aufhebung der Strassenblockaden vor. Beide Seiten fordern ein «Ende jeglicher Gewalt» und die Umsetzung der Empfehlungen der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) . (SDA)

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