Triumphierend, mit erhobener Faust schreit er es in den Pariser Himmel: «Allah ist gross! Wir haben den Propheten Mohammed gerächt. Wir haben Charlie Hebdo getötet!» Der Stolz auf die grausame Tat ist dem Terroristen auf dem erst jetzt aufgetauchten Video anzusehen.
In schwarzer Kleidung, mit schusssicheren Westen, einem Rucksack vor dem Bauch und umgehängten Kalaschnikow-Gewehren stehen die Kouachi-Brüder vor ihrem schwarzen Citroën C3. Seelenruhig reicht der eine der beiden dem anderen ein Magazin, hilft ihm, die Waffe nachzuladen. Dann setzen sie sich in das Fluchtauto und fahren los.
Nur hundert Meter später treffen sie auf ein Polizeifahrzeug, eine Schiesserei ist zu hören. Der Streifenwagen setzt zurück, die Polizisten sehen ein, dass sie der Schusskraft der Terroristen nicht gewachsen sind. Dann bricht das Video ab. Kurz darauf muss es zum brutalen Mord am Polizisten Ahmed Merabet (42) gekommen sein. Den angeschossenen und auf dem Trottoir liegenden Mann ermorden die Brüder mit einem Kopfschuss aus nächster Distanz.
Es ist der Schlusspunkt ihrer grausamen Tat in Paris, während der sie 12 Menschen ermordeten. Zwei Tage später sterben die Kouachi-Brüder, nachdem die Polizei sie 80 Kilometer entfernt von Paris in einer Druckerei eingekesselt hatte. (bih)