Neues Gesetz
EU-Kommission gegen Tierquälerei bei Haien

Die EU-Kommission will sich stärker gegen das Quälen von Haien einsetzen. Beispielsweise könnte ein EU-Gesetz gegen den Handel mit den Flossen auf den Weg gebracht werden, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte.
Publiziert: 05.07.2023 um 22:21 Uhr
Die EU-Kommission will gegen die Verstümmeln von Haien angehen - im Bild Haifischflossen in einem Lagerhaus in Hongkong. (Archivbild)
Foto: PAUL HILTON

Die Brüsseler Behörde reagierte auf Forderungen der Bürgerinitiative «Stop finning - Stop the trade», die sich für ein Ende des Handels mit Haifischflossen aus Europa einsetzt.

Mehr als eine Million EU-Bürger unterstützen die Initiative den Angaben zufolge, die meisten Befürworter - mehr als 475 000 - kommen aus Deutschland. Einer von ihnen ist demnach Sänger Udo Lindenberg (77). Dass die Initiative von so vielen Bürgern unterstützt werde, sei ein klares Signal, erklärte die EU-Kommission.

Beim sogenannten Finning werden die Flossen der Haie abgeschnitten, wobei die Tiere oft noch am Leben sind. Der restliche Körper wird dann den Angaben nach wieder ins Meer geworfen. «Bei dieser Verstümmelung sind die Tiere meist bei vollem Bewusstsein und sinken nicht mehr schwimmfähig auf den Meeresboden herab, wo sie verbluten oder ersticken», heisst es auf der Webseite der Bürgerinitiative.

Zwar ist das Finning seit 2003 in der EU verboten. Somit können die Flossen nicht vor der Anlandung vom Körper des Hais entfernt werden. Aus Sicht der Bürgerinitiative sind zusätzliche Rechtsvorschriften erforderlich, um den Handel zu verbieten. Nach Angaben der Initiative kommen 45 Prozent der nach Asien importierten Flossen aus der EU.

Die EU-Kommission will nun dafür sorgen, dass Massnahmen zur Rückverfolgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette besser durchgesetzt werden. Dabei gehe es unter anderem darum, die Fischerei auf See zu kontrollieren sowie den illegalen Handel zu verhindern. Ausserdem wolle die EU für ein weltweites Verbot des Finnings eintreten.

(SDA)

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