Bei einem Kongress der Regierungspartei Zanu-PF hat Simbabwes neuer Staatschef Emmerson Mnangagwa einen Schlussstrich unter die jahrzehntelange Ära von Ex-Präsident Robert Mugabe gezogen. Er forderte seine Partei auf einen neuen Weg für Simbabwe zu finden.
«Dieser Kongress muss einen neuen Weg für die Partei definieren», sagte Emmerson Mnangagwa am Freitag bei einer Rede in der Hauptstadt Harare vor hunderten Delegierten seiner Regierungspartei. Die Ideologie und Regeln der Partei seien unter der Herrschaft seines Vorgängers täglich «geschändet» worden.
Mnangagwa ist Präsidentschafts-Kandidat
Die Regierungspartei nominierte Mnangagwa bei ihrer eintägigen Jahreskonferenz wie erwartet als ihren Präsidentschaftskandidaten. Der 75-Jährige erklärte, er werde «wie vorgesehen» im kommenden Jahr Präsidentschaft- und Parlamentswahlen organisieren. In seiner Rede zollte er nicht nur dem Militär, sondern auch seinem «Parteigefährten» und Vorgänger Mugabe Hochachtung.
Mnangagwa war unter dem Langzeitpräsidenten, der Simbabwe seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien im Jahr 1980 mit harter Hand regierte, unter anderem Finanz- und Verteidigungsminister und wird für brutale Unterdrückungsmethoden verantwortlich gemacht. Seine Skrupellosigkeit brachte ihm den Spitznamen «Krokodil» ein.
Mnangagwa hatte im November nach einer Intervention des Militärs die Nachfolge Mugabes an der Spitze des Staates angetreten. Der 93-jährige Mugabe wurde zunächst als Chef der Afrikanischen Nationalunion Simbabwes - Patriotische Front (Zanu-PF) abgesetzt. Später trat er auch als Präsident ab, um einem Amtsenthebungsverfahren zuvorzukommen. (SDA)